(Berlin, Brandenburg) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Produktion der neuen Triebzüge für die Berliner S-Bahn kommt voran. Der erste Halbzug der Baureihe 484 wurde letzte Woche vorgestellt. Von außen werden sie das bekannte rot-gelbe Design haben. Das Interieur besteht aus blau-schwarzen Sitzen und nicht mehr als hellgrünen wie bislang. Auffällig sind die großen Panoramafenster und die großzügigen Stellflächen für Kinderwagen und Fahrräder. Für Rollstuhlfahrer gibt es einen speziellen Bereich in unmittelbarer Nähe zum Triebfahrzeugführer.
Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin: „Die neuen Halbzüge beschreiben die Zukunft und werden die Qualität und Sicherheit der S-Bahn erhöhen und sie in das 21. Jahrhundert führen. Ich freue mich, dass wir eine klare Perspektive haben, die heute sichtbar und anfassbar geworden ist.“
Die Deutsche Bahn AG investiert für ihre Tochtergesellschaft S-Bahn Berlin GmbH in die neuen Fahrzeuge und die notwendige Anpassung der Werkstatt in Grünau rund 900 Millionen Euro. Das Verkehrsunternehmen hat beim Konsortium aus Stadler Pankow GmbH und Siemens AG insgesamt 106 Züge, bestehend aus 382 Wagen bestellt.
Die 85 Vier-Wagen-Einheiten und weitere 21 Zwei-Wagen-Einheiten sind für das Teilnetz Ring/Südost vorgesehen. Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin GmbH: „Die neuen Züge werden mit Zuverlässigkeit und Komfort überzeugen. Daher freue ich mich sehr, dass das erste Fahrzeug heute auf dem Gleis steht. Es bleibt dabei: Am 1.1.2021 geht es los! Dann kommen die ersten zehn Vorserienzüge auf der Linie S47 zwischen Südkreuz und Spindlersfeld zum Einsatz.“
Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB): „Heute erreichen wir einen echten Meilenstein! Wir hatten die Fahrzeugstandards vor vielen Monaten auf Papier fixiert – es ist jetzt ein schönes Gefühl, das Fahrzeug auch endlich konkret zum Anfassen vor sich zu haben. Wir hoffen, dass die Schritte bis zur Fahrzeugzulassung termingerecht abgearbeitet werden. Die Fahrgäste erwarten die Fahrzeuge ab dem Jahr 2021.“
Siemens liefert die elektrischen Komponenten, die Leittechnik des Fahrzeuges, Fahrgastinformationssysteme sowie die Drehgestelle und das Bremssystem. Stadler ist für die mechanischen Komponenten, wie Wagenkasten, Innenausbau, Sitze, Türen, und die Klimaanlagen verantwortlich. Die Auslieferung der Hauptserie wird bis zum Jahr 2023 abgeschlossen sein.
Ulf Braker, Geschäftsführer der Stadler Pankow GmbH: „Der Abschluss der Montagearbeiten an einem ersten Fahrzeug einer Serie ist immer etwas Besonderes. Wir freuen uns, den ersten Zug für die neue S-Bahn Berlin mit der heute gezeigten hohen Qualität ‚made in Berlin‘ nun in die Inbetriebsetzung entsenden zu können. Auf der Innotrans 2018 werden wir das fertige Fahrzeug dann vorstellen.“
„Rund zweieinhalb Jahre nach der Vertragsunterzeichnung präsentieren wir heute das erste Fahrzeug und können mit der Inbetriebsetzung beginnen. Im Anschluss daran erwarten wir die erste S-Bahn im Siemens-Prüfcenter für Schienenfahrzeuge in Wegberg-Wildenrath. Hier werden wir den Zug unter Realbedingungen und simulierten Extrembedingungen mit statischen oder dynamischen Tests auf Herz und Nieren prüfen und Fahrten im Rahmen der Zulassung absolvieren“, erläutert Müslüm Yakisan, Leiter Regionalverkehrszüge von Siemens.
Stefan Hennigfeld
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