(NVR, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld
Sowohl beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) als auch beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) wird es zum 1. Januar 2019 Fahrpreiserhöhungen geben. Im VRR werden es im Schnitt rund 1,9 Prozent sein, im VRR durchschnittlich 3,5 Prozent. Bei beiden Verkehrsverbünden spielen gestiegene Aufwendungen der Verkehrsbetriebe eine Rolle, die u.a. mit dem jüngsten Tarifabschluss der Gewerkschaft Verdi im öffentlichen Dienst zu tun haben.
„Für uns gilt weiterhin der politische Auftrag der Kreise und Städte, die Nutzerfinanzierung des öffentlichen Verkehrs zu stärken und so die öffentlichen Haushalte zu entlasten. Die Fahrgeldeinnahmen sind ein wichtiger Beitrag zur Sicherstellung eines qualitativ hochwertigen Nahverkehrsangebots im Verbundraum. Unser Ziel ist es, Qualität und Preis in Einklang zu bringen, um Stammkunden zu halten und Neukunden zu gewinnen“, erläutert VRR-Vorstand José Luis Castrillo. „Dabei ist uns bewusst, dass die Fahrgäste ein attraktives und modernes Nahverkehrsangebot erwarten“.
Wie in den Vorjahren wird der Tarif differenziert nach Tickets und Preisstufen angepasst. Im Laufe der vergangenen Monate hat ein Team Ideen für Tarifangebote entwickelt. Das Resultat ist ein „Kurzzeit-Ticket“, welches ab dem 1. Januar ermöglicht, Bus und Bahn vier Stunden lang zu nutzen. Das Ticket, für das in den nächsten Monaten ein Produktname gesucht wird, gilt in allen Gebieten der Preisstufen A1 und A2 und kostet 4,20 Euro.
Der VRS behält seine Tarifstruktur bei, muss aber nun die relativ geringen Preiserhöhung von 1,4 Prozent zum 1. Januar 2017 und 1,1 Prozent zum 1. Januar 2018 kompensieren – hier schlagen die höheren Lohnkosten voll durch. Auch die Dieselpreise befinden sich nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes auf einem Vierjahreshoch. In Köln steht allerdings noch nicht fest, wie sich die durchschnittliche Tarifsteigerung auf die einzelnen Fahrscheinsorten auswirken wird. Eine detaillierte Preistafel wird zur Stunde erarbeitet und soll im Herbst publiziert werden.
Beim Gelsenkirchener VRR weiß man da schon mehr: werden die Einzel- und 4erTickets in allen Preisstufen von A bis D preislich fortgeschrieben. Der Preis eines Einzeltickets für Erwachsene wird verbundeinheitlich in den Preisstufen gestaffelt angepasst und erhöht sich in den Preisstufen A und B um zehn Cent. Eine größere preisliche Anpassung in Höhe von dreißig bzw. vierzig Cent ist in den Preisstufen C und D vorgesehen. Auch die Preise für Einzeltickets und 4erTickets für Kinder werden erstmals wieder seit 2015 leicht erhöht.
Zudem werden die Preise der 24-Stunden- und 48-Stunden-Tickets sowie des 10erTickets und des Happy-Hour-Tickets leicht angehoben. Im Zeitkartenbereich wird die Preisdifferenzierung in der Preisstufe A fortgesetzt. So wird auch in diesem Segment dem unterschiedlichen Leistungsangebot in den einzelnen Städten im Verbundraum Rechnung getragen. So soll eine zehnminütige Busfahrt in Breckerfeld deutlich weniger kosten als eine halbstündige U-Bahnfahrt quer durch Düsseldorf.
Stefan Hennigfeld
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