(Thüringen, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld
In der vorvergangenen Woche wurden im Freistaat Thüringen im Rahmen der Länderkonferenz für den ÖPNV zahlreiche Themen debattiert: Welche Bedeutung hat ein guter ÖPNV überhaupt? Wie sehen die Erwartungen von Wirtschaft und Tourismus hinsichtlich der weiteren Entwicklung aus? Rund 130 Teilnehmer sind der Einladung der Landesgruppe Sachsen/Thüringen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in das Steigerwaldstadion nach Erfurt gefolgt.
Darunter Landtagsabgeordnete verschiedener Parteien sowie Spitzenvertreter aus Wirtschaft, Tourismus, Verwaltung und Verbänden sowie Landesverkehrsministerin Birgit Keller (Linkspartei). Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung standen zwei hochkarätig besetzte Podiumsdiskussionen, in denen die vielfältigen verkehrspolitischen Herausforderungen diskutiert worden sind.
„Die Zusammensetzung des Podiums, aber auch die große Resonanz auf die Einladung sind ein deutliches Zeichen dafür, wie wichtig das Thema eines zukunftsfähigen ÖPNV für die weitere Entwicklung Thüringens ist“, so Myriam Berg, Vorstand der Erfurter Verkehrsbetriebe und als stellvertretende Vorsitzende der VDV-Landesgruppe Sachsen/Thüringen zugleich Gastgeberin der Länderkonferenz.
Besonderen Raum hat in der Diskussion die Sicherung langfristiger Finanzierungsgrundlagen für Erhalt und Ausbau des ÖPNV eingenommen: Während im ländlichen Raum, der immerhin mehr als 90 Prozent der Fläche des Freistaates ausmacht, von den Verkehrsunternehmen immer größere Anstrengungen zur Sicherung eines attraktiven Angebotes unternommen werden müssen, gilt es Bus und Bahn in den Wachstumsstädten Erfurt, Weimar und Jena in den nächsten Jahren deutlich auszubauen.
Dazu gehören zusätzlich zur Erneuerung der Fahrzeugflotten auch verstärkte Investitionen in den barrierefreien Ausbau, alternative und klimafreundliche Antriebe sowie innovative digitale Serviceangebote für die Fahrgäste. Im Anschluss an eine Rede von Ministerin Birgit Keller zu den verkehrspolitischen Zielsetzungen der Thüringer Landesregierung, befasste sich das auf politischer Seite mit den beiden Landestagsabgeordneten Gudrun Lukin (Linkspartei) und Marcus Malsch (CDU) sowie Klaus Sühl (Linkspartei), Staatssekretär im Verkehrsministerium besetzte Podium mit der Bedeutung des ÖPNV für andere gesellschaftliche Bereiche.
Dabei waren sich Politik und Fachebene einig, dass ein bedarfsgerechtes und zukunftsfähiges Verkehrsangebot auch für die wirtschaftliche und touristische Entwicklung des Freistaates wichtig ist. „Die Länderkonferenz hat die Rahmenbedingungen aufgezeigt, wie die Mobilität in Thüringen gesichert und ausgebaut werden kann.
Die Verkehrsunternehmen können die damit verbundenen Herausforderungen allerdings nicht alleine schultern, wir sind – gerade auch in finanzieller Hinsicht – auf Unterstützung angewiesen“, fasste Myriam Berg das Ergebnis der als erfolgreich empfundenen Veranstaltung zusammen.
Stefan Hennigfeld
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