(NWL) Autor:Stefan Hennigfeld
Seit einigen Wochen präsentiert sich das Vorfeld am Bahnhof Münster-Albachten in neuem Glanz. „Wir haben hier eine moderne Mobilstation geschaffen, an der der Bahnverkehr intelligent mit Rad- und Busverkehr verknüpft ist“, sagt Stadtbaurat Robin Denstorff. „Damit stärken wir den Umweltverbund und machen es den Einwohnerinnern und Einwohnern von Albachten, aber auch denen, die mit dem Zug nach Albachten pendeln, einfacher, auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu setzen.“
Dafür haben in den letzten Monaten viele Beteiligte von Stadtverwaltung, Stadtwerken und Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) zusammengearbeitet. Am Bahnhof in Albachten halten Züge der Linien RE 2 (Münster – Düsseldorf) sowie RE 42 (Münster – Essen – Mönchengladbach). Zudem fahren die Stadtbusse der Linien 15 und N84 den Bahnhof an.
Eine moderne Fahrgastinformationsanlage der Stadtwerke zeigt die nächsten Abfahrtszeiten der Busse sowie der Züge in Echtzeit an. Die neue Buswende weist eine verlängerte Mittelinsel auf, die vor allem den Radfahrern vorbehalten ist. Zentral auf dem Platz steht die Leezenbox, eine sichere und trockene Unterstellmöglichkeit für Räder. Der Name leitet sich vom Wort Leeze für Fahrrad aus dem münsterschen Dialekt Masematte ab.
„Mobilität wird immer vernetzter: das bedeutet, dass sich jeder die für ihn gerade passende Fortbewegungsmethode aussucht. Mal können das Bus und Bahn sein, am nächsten Tag das Rad und am übernächsten Tag Rad und Bahn“, erklärt Henning Müller-Tengelmann, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke. „Unser Ziel ist es, diese Wahlmöglichkeit zu stärken und mit attraktiven Angeboten dem Verkehrsinfarkt in Münster vorzubeugen.“
Die Leezenbox hält 60 videoüberwachte Stellplätze bereit, eine spätere Aufstockung der Kapazität ist möglich. Ein Stellplatz ist kostenlos, es fallen lediglich 50 Euro Pfand an, die bei Rückgabe des Stellplatzes erstattet werden. Die Tür kann auf Wunsch mit der PlusCard, der kostenlosen Kundenkarte der Stadtwerke geöffnet werden, die unter anderem auch als Busticket oder Schlüssel zum Carsharing von Stadtteilauto dient.
Wer den Bahnhof nur gelegentlich anfährt, findet neben der Leezenbox außerdem Fahrradbügel für 22 Räder sowie elf Parkplätze, davon einer für mobilitätseingeschränkte Personen. Michael Geuckler, Mitglied der Geschäftsleitung des NWL: „Der NWL fördert vorrangig Vorhaben, die der Verknüpfung von Bus, Bahn, Rad und Auto dienen, um die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs zu optimieren und zu vereinfachen.
Das Projekt hier in Münster-Albachten ist ein gutes Beispiel für eine solche Verknüpfung.“ Ähnliche Mobilstationen zur Verknüpfung von Bahn-, Bus- und Radverkehr haben die Stadt und Stadtwerke Münster gemeinsam mit dem NWL bereits an den Bahnhöfen in Hiltrup und Roxel realisiert – mit großer Resonanz von den Nutzern. In Roxel gibt es noch wenige freie Kapazitäten, in Hiltrup sind derzeit alle Plätze belegt.
Stefan Hennigfeld
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