(Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld
Eindeutiges Votum der Fahrgäste der Wiener Linien: die überwältigende Mehrheit hat sich bei der Befragung für ein Essverbot auf allen U-Bahn-Linien ausgesprochen. 51.216 Menschen haben die Möglichkeit genutzt, sich online an der Abstimmung zu beteiligen. Mehr als zwei Drittel, genau 37.453 Menschen, haben die Frage, ob sie ein Essverbot auf allen U-Bahn-Linien wollen, mit Ja beantwortet. E
benso eindeutig: 35.484 der Befragten sprechen sich für ein Verbot von Fastfood wie Pizzaschnitte, Burger, Kebab und Co. aus. Eine klare Mehrheit von 28.431 Fahrgästen wünscht sich ein generelles Essverbot, sie wollen gar kein Essen mehr in der U6. Auch in der Kommentarfunktion der Umfrage haben sich noch einmal ca. 3.000 Menschen für ein generelles Essverbot ausgesprochen.
„Wir wollen die Öffis noch attraktiver für unsere Fahrgäste machen und freuen uns über das große Interesse der Fahrgäste an unseren Maßnahmen. Die hohe Beteiligung zeigt uns, dass das Thema Essen in der U-Bahn die Menschen beschäftigt. Für uns ist das Ergebnis ein klarer Auftrag: wir werden das Essverbot auf alle U-Bahn-Linien ausweiten und ein generelles Essverbot umsetzen“, sagt Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).
Sie bedankt sich bei den Fahrgästen für ihre Beteiligung. Neben der Geruchsbelästigung durch Speisen ist auch das Thema Verschmutzung der Züge durch Speisen ein zentrales Argument für ein Essverbot. Ein solches gibt es seit langem in vielen Städten der Welt, wie etwa in Berlin, Hamburg oder Singapur. Das Essverbot startet in Phase 1 – wie angekündigt – ab September auf der U6, ab dem 15. Januar 2019 wird das generelle Essverbot auch auf den anderen U-Bahn-Linien in Wien gelten.
„In den ersten Wochen werden wir unsere Fahrgäste verstärkt darauf aufmerksam machen und sie über das Essverbot informieren. Unsere Service- und SicherheitsmitarbeiterInnen werden ein Auge darauf haben, wie die Fahrgäste das Essverbot annehmen“, sagt Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.
Der Start des Essverbots wird von einer breiten Informationskampagne begleitet: neben Durchsagen in den Zügen und auf den Bahnsteigen, wird es Plakate geben und auch die Anzeigetafeln werden mit einer Botschaft daran erinnern. Erste Piktogramme mit dem Essverbot wurden bereits in den U6-Zügen angebracht. Ende August wird die Info-Offensive präsentiert, schon jetzt weisen Wiener-Linien-Mitarbeiter auf die Neuerungen hin.
Die Wiener Linien haben heuer ein großes Maßnahmenpaket für die U6 geschnürt, um die Fahrt für die Fahrgäste noch attraktiver zu machen. Dazu zählt eine Cooling-Offensive mit nachgerüsteten Klimaanlagen, speziellen Fensterfolien und Lüftungskiemen. Darüber hinaus werden Stationen saniert, mehr in Sauberkeit investiert und ein neues Leitsystem auf den Bahnsteigen sorgt künftig für schnelleres Ein- und Aussteigen und somit zur Einhaltung der Intervalle. Die U6 fährt großteils oberirdisch und hat jährlich rund neunzig Millionen Fahrgastfahrten.
Stefan Hennigfeld
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