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RMV: Einstiegslotsen im SPNV

(Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Deutsche Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) testen erstmals sogenannte Einstiegslotsen im Regionalverkehr: In einem Pilotprojekt am Frankfurter Hauptbahnhof wird geprüft, ob dadurch mehr Züge pünktlich abfahren. Dazu werden Mitarbeiter seit letzter Woche für drei Monate zur Hauptverkehrszeit zwischen 15 bis 19 Uhr an ausgewählten Zügen eingesetzt.

Die Einstiegslotsen – im Testbetrieb zwei pro ausgewähltem Zug – sollen dabei helfen, dass sich die Türen der Züge rechtzeitig schließen, wenn der Zeitpunkt zur Abfahrt erreicht ist. Ihre Aufgabe ist es außerdem, die Fahrgäste möglichst gleichmäßig am Bahnsteig zu verteilen, damit alle Türen zum Einsteigen genutzt werden. Nicht zuletzt geht es bei dem Pilotprojekt darum, wie die Maßnahme von den Fahrgästen akzeptiert wird.

„Jedes Jahr fahren mehr Menschen mit dem öffentlichen Nahverkehr, die zu Recht erwarten, pünktlich und komfortabel ans Ziel zu gelangen. Um das zu gewährleisten, muss nicht nur dringend die Infrastruktur ausgebaut werden – wir müssen auch weitere Maßnahmen angehen“, sagt Knut Ringat, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung des RMV.

Ringat: „Der Einsatz von Einstiegslotsen im S-Bahn-Verkehr ist ein erfolgreiches Konzept, das bereits von anderen Regionen übernommen wurde. Es ist daher nur folgerichtig, Einstiegslotsen auch im Regionalverkehr einzusetzen. Wir kämpfen für die pünktliche Fahrt jedes einzelnen Zuges. Neben Großprojekten wie dem Ausbau der Infrastruktur sind die Einstiegslotsen ein wichtiger Baustein, damit die Züge im RMV pünktlicher unterwegs sind.“

„Das Thema Qualität spielt eine zentrale Rolle beim DB-Konzern und damit auch bei der Nahverkehrsgesellschaft DB Regio“, sagt Oliver Terhaag, Vorstand Produktion bei der DB Regio AG. „Unser Anspruch ist es, deutlich besser zu werden und Vertrauen zurückzugewinnen. Ich freue mich, dass wir nun zusammen mit dem RMV mit dem Pilotprojekt Einstiegslotsen starten können.“

Terhaag: „Für eine gute Qualität und mehr Kundenzufriedenheit stellen wir uns zugleich breit auf und setzen auf viele Maßnahmen bundesweit, um das Gesamtsystem zu stabilisieren.“ „Der Frankfurter Hauptbahnhof mit täglich mehr als zweihundert Abfahrten von Regionalbahnen ist für uns von zentraler Bedeutung“, ergänzt Frank Klingenhöfer, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Mitte. „Bei den komplexen Abläufen zählt jede Sekunde – wir versprechen uns von den Einstiegslotsen vor allem Unterstützung bei der Einhaltung der Haltezeiten eines Zuges.“

Mit Einstiegslotsen haben u.a. die S-Bahn Rhein-Main und S-Bahn Stuttgart bereits gute Erfahrungen gemacht und den Einsatz nach erfolgreichen Pilotversuchen dauerhaft fortgesetzt. Sie sollen, gerade auf stark befahrenen Strecken, die Zeiten für den Fahrgastwechsel minimieren. Unter dem Motto „jede Sekunde zählt“ kann die Betriebsstabilität deutlich verbessert werden, wenn ein Zug seine Standzeit um nur wenige Sekunden verringert.




Stefan Hennigfeld
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