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BaWü: Sechs Jahre Fahrgastbeirat

(Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Vor sechs Jahren ging der Fahrgastbeirat in Baden-Württemberg (FGB-BW) an den Start. Im Rahmen einer Pressefahrt tauschten sich Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), Matthias Lieb vom VCD, Vorsitzender des Fahrgastbeirats sowie David Weltzien, DB-Vorsitzender Regionalleitung Baden-Württemberg, über bisher Erreichtes aus und blickten in die Zukunft.

Minister Hermann hatte den Fahrgastbeirat 2012 ins Leben gerufen, um den Anliegen und Wünschen der Fahrgäste in Baden-Württemberg mehr Gehör zu verschaffen. „Seit der Gründung 2012 setzt sich der Fahrgastbeirat für Verbesserungen im SPNV mit großem Engagement ein und bringt wertvolle, konstruktive Beiträge. Hierfür mein großer Dank und meine Anerkennung! Für das Ausschreibungsverfahren machte er beispielsweise Verbesserungsvorschläge zur Ausstattung und Gestaltung der Fahrzeuge“, sagte Minister Hermann auf der Fahrt in einem der neuen Talent-2-Züge zwischen Stuttgart und Gaildorf (West).

„Bei einer gemeinsamen Testfahrt im Januar 2014 wurden verschiedene Fahrzeugmodelle ausprobiert und ‚gefühlt‘. Mit dem heutigen Endprodukt können die Fahrgäste meiner Ansicht nach zufrieden sein“, so Hermann weiter. Nach sechs Jahren Lobbyarbeit für einen kundenfreundlichen SPNV blickt der Fahrgastbeirat mit den neuen Zügen im „bwegt“-Design auf der Murrbahn auf greifbare Ergebnisse seiner Arbeit zurück.

Matthias Lieb, Vorsitzender des FGB-BW, sagte anlässlich der Fahrt: „Auf der ersten Sitzung des FGB-BW im Jahr 2012 haben wir uns für das neue Baden-Württemberg-Design ausgesprochen, in den Folgejahren haben wir uns für ausreichend Beinfreiheit und bequeme Sitze und WLAN in den Zügen engagiert.“ Für die Auswahl der Sitze hat der FGB-BW ein „Probesitzen“ mit verschiedenen Sitzen durchgeführt.

Unzufrieden sei Lieb jedoch mit der Ausgestaltung der ersten Klasse in den neuen Zügen – hier stehe der geringe Mehrkomfort in keinem Verhältnis zum Mehrpreis der ersten Klasse. Die Aufteilung der unterschiedlichen Klassen wird der Einschätzung des Verkehrsministeriums nach den Bedürfnissen vieler Reisenden allerdings durchaus gerecht.

Minister Hermann dazu: „In der Vergangenheit ist insbesondere die Zweite Klasse häufig überbelegt gewesen, wohingegen noch freie Plätze im Erste-Klasse-Abteil zur Verfügung standen. Bei der Neuaufteilung der Züge fällt der Anteil des Erste Klassebereichs daher nun geringer aus, als dies bisher der Fall war. Zusätzlich wurde auch die Anzahl der Fahrradstellplätze erhöht.“

Auch im Komfortbereich stellen die neuen Fahrzeuge für die Fahrgäste ein attraktives Angebot dar. Kostenloses WLAN und Steckdosen stehen in allen Fahrzeugen zur Verfügung. Zusätzlich sind die Fahrzeuge nun auch vollständig klimatisiert. Für die weitere Vorgehensweise nahm Matthias Lieb die Gelegenheit zum Anlass, dem Verkehrsminister einen Forderungs- und Vorschlagkatalog für die künftige Ausgestaltung des SPNV zu überreichen.




Stefan Hennigfeld
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