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Rhein-Haard-Achse wird ausgeweitet

(Niedersachsen, NWL, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Zum Fahrplanwechsel im Dezember gehen nicht nur die erste Triebzüge des Rhein-Ruhr-Express an den Start, sondern auch auf der Rhein-Haard-Achse bestellen VRR, NWL und LNVG Leistungsausweitungen beim Betreiber DB Regio. Die Maßnahmen sind Bestandteil der Planungen zum Rhein-Ruhr-Express und sollen unabhängig von den dort eingesetzten Zügen ebenfalls für eine bessere Anbindung sorgen.

VRR und NWL erweitern im Bereich des RE-Verkehrs ihre Leistungen, indem die heutige Linie RE 2 nördlich von Recklinghausen beschleunigt wird. Möglich wird dies durch den Wegfall von sechs Halten zwischen Recklinghausen und Münster. Um an diesen Stationen weiterhin den Status quo von zwei Fahrten pro Stunde zu halten, wird parallel der RE 42 um zusätzliche Leistungen verstärkt: Die Linie verkehrt zwischen Essen und Münster dann in einem annähernden Halbstundentakt.

Auf der Relation Essen – Münster werden somit täglich drei Fahrten in der Stunde angeboten. Außerdem ergibt sich damit fahrplantechnisch die Möglichkeit, die Linie RE 2 bis Osnabrück zu verlängern. Die Verlängerung des RE 2 bis nach Osnabrück steht noch unter dem Vorbehalt des Vertragsschlusses zwischen der LNVG und DB Regio, der aus vergaberechtlichen Gründen erst in einem Jahr erfolgen darf.

„Mit den anstehenden Verbesserungen stärken wir die Relation Ruhrgebiet – südliches Münsterland – Osnabrück einerseits durch eine Direktverbindung und verkürzen andererseits deutlich die Reisezeit. Die Fahrzeit des RE 2 zwischen Düsseldorf und Münster reduziert sich beispielsweise um rund 12 Minuten“, erklärt Martin Husmann, Vorstandssprecher des VRR.

„Dass die Mehrleistung überhaupt realisiert werden kann, verdanken wir dem Land NRW, das für die Finanzierung eine erhöhte Pauschale nach § 1 Abs. 2 Ziffer 1 der ÖPNV-Pauschalen-Verordnung für Verkehre im besonderen Landesinteresse zugesichert hat“, erklärt Husmann weiter. Die Umsetzung des Betriebskonzepts bedarf keines Infrastrukturausbaus. Allerdings werden für die Leistungsausweitungen zusätzliche Fahrzeuge benötigt.

Die DB wird auf den Linien RE 2 und RE 42 zusätzliche Doppelstock-Wagen einsetzen, die nach einem Umbau den heute dort verkehrenden Fahrzeugen entsprechen. Für DB Regio bedeutet das, dass der Personalbedarf im eigenen Netz steigt. Zwar verliert das Unternehmen im Rahmen des Rhein-Ruhr-Express Leistungen an die Konkurrenz, braucht jedoch in diesem Sektor dann zusätzliches Personal.

Dabei haben die Mitarbeiter in vielen Fällen die Wahl: Sie können zu Abellio oder National Express wechseln, so wie im Rahmen einer multilateralen Vereinbarung einen Anspruch auf vollständige persönliche Besitzstandswahrung genießen. Sie können aber auch bei DB Regio bleiben, wo der Altersdurchschnitt hoch ist und der Personalbedarf in den kommenden Jahren nicht minder gering sein dürfte. Gerade Leistungsausweitungen sind die Grundlage für Arbeit und Beschäftigung im Eisenbahnwesen – und zwar dauerhaft.




Stefan Hennigfeld
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