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Kassel: Bahnen kommen vom Gleis

(Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Kasseler Verkehrgesellschaft (KVG) hat Anfang September aus Sicherheitsgründen 14 Tram-Triebzüge vom Typ 6ENGTw vorsorglich aus dem Betrieb genommen. Die Fahrzeuge werden im Betriebshof Wilhelmshöhe untersucht. Grund für die Außerbetriebnahme der 14 Fahrzeugen dieses Typs sind technische Defekte: Bei Routinekontrollen wurde festgestellt, dass Kondensatoren, die sich in Choppern der Fahrzeuge befinden, Elektrolyt verlieren.

Diese Flüssigkeit kann in die Chopper dringen und darin verbaute Elektronikteile beschädigen. Darüber hinaus besteht das theoretische Risiko, dass durch die Flüssigkeit der Wagenkasten einer Bahn unter 600 Volt Spannung gesetzt wird. „Rein vorsorglich haben wir uns deshalb entschieden, sofort zu handeln und die Bahnen aus dem Verkehr zu ziehen“, erklärt KVG-Fahrzeugchef Karsten Kamutzki.

Ab dem Jahr 2016 waren die einst in diesen Trams der Baujahre 1991 und 1996 eingebauten Chopper von einem renommierten Unternehmen der Schienenfahrzeugbranche erneuert worden. Wie viele dieser eingebauten Chopper betroffen sind, müssen weitere Untersuchungen ergeben. Bundesweit sucht die KVG jetzt nach Ersatzteilen, um die Ausfallzeiten der Bahnen so gering wie möglich zu halten. Auch müssen durch die Elektrolytflüssigkeit verunreinige Chopper aufwändig gereinigt werden.

Jede dieser Bahnen verfügt über zwei Chopper mit je vier Kondensatoren. Ein Chopper ist ein Gleichstromsteller, der die Energiezufuhr zum Elektromotor in Abhängigkeit vom Fahrbefehl (Gasgeben/Bremsen) steuert. Insgesamt fahren bei der KVG in den beiden Tagesspitzen bis zu 68 Züge im Liniennetz. Wenn keine weiteren Ausfälle von Bahnen, etwa durch Unfälle, entstehen, kann die KVG ihren Fahrplan aufrecht halten. Allerdings verringern sich die Platzkapazitäten.



Stefan Hennigfeld
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