(Thüringen) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Erfurter Verkehrs AG beschafft neue Tram-Triebzüge und erhält dafür eine Förderung durch den Freistaat Thüringen. Voraussichtlich Ende 2020 rollen die ersten von insgesamt 14 neuen Züge durch Erfurt. Sie werden vierzig statt bislang dreißig Meter lang sein und über entsprechend mehr Sitzplätze verfügen. 150.000 Fahrgäste sind werktags mit der EVAG unterwegs. Und es werden immer mehr.
In den letzten sieben Jahren stieg der Anteil der Fahrgäste von 49 Millionen im Jahr 2011 auf über 52 Millionen im Jahr 2017. Das ist eine Steigerung um 7 Prozent. Bis 2025 wird ein weiterer Anstieg um ca. zehn Prozent prognostiziert. Gründe dafür liegen im sich ändernden Mobilitätsverhalten der Erfurter, Einpendler und Besucher.
„Bereits jetzt sind die Bahnen zu den Stoßzeiten übervoll. Das können wir unseren Fahrgästen auf Dauer nicht zumuten“, sagt Myriam Berg, Vorstand der EVAG. Ohne die Unterstützung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen könnte die EVAG dieses große Vorhaben nicht stemmen.
Letzte Woche übergab Klaus Sühl (Linkspartei), Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft den Fördermittelbescheid in Höhe von 26,2 Millionen Euro an Myriam Berg. 15 Millionen Euro stammen dabei aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und 11,2 Millionen Euro aus ÖPNV Investitionsprogramm des Landes. Damit liegt die Förderung bei knapp 47 Prozent.
Insgesamt investiert das Unternehmen rund 56 Millionen Euro in die neuen Schienenfahrzeuge. „Wir sind überglücklich. Mit den neuen Bahnen können wir unseren Fahrgästen nicht nur mehr Komfort bieten, wir sind auch in der Lage, mehr Menschen zu befördern“, freut sich Myriam Berg, die bereits im Vorfeld an verschiedenen Stellen intensiv um die Unterstützung für die Neuanschaffung der Bahnen geworben hatte.
o fand u. a. im Juni die Länderkonferenz des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) im Erfurter Steigerwaldstadion statt, die Myriam Berg als stellvertretende Vorsitzende der VDV-Landesgruppe Sachsen-Thüringen mit organisierte. Ein wichtiges Thema war die Sicherung langfristiger Finanzierungsgrundlagen für den ÖPNV.
„Unser Engagement hat sich gelohnt“, freut sich Myriam Berg. Die Ausschreibung zur Vergabe der Herstellung der Bahnen liegt in den letzten Zügen. Zu gegebener Zeit wird die EVAG über den Vertragspartner informieren. Dann gibt es auch Details zur Ausstattung der neuen Bahnen.
„Eine wachsende Stadt braucht einen wachsenden öffentlichen Personennahverkehr. 14 neue Niederflurbahnen werden das ÖPNV-Angebot der EVAG erweitern. Damit wird die Mobilität der Menschen in Erfurt entscheidend verbessert. Durch die Beschaffung moderner, energieeffizienter Straßenbahnen kann außerdem ein wichtiger Beitrag zum Ausbau der E-Mobilität und damit zur Energiewende und zur Verringerung der CO2-Emissionen geleistet werden“, sagte Thüringens Verkehrsministerin Birgit Keller (Linkspartei).
Stefan Hennigfeld
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