(Bremen, Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld
Der Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen (VBN) hat seine aus Kundensicht gute Allgemeinbewertung im Wesentlichen behaupten können. Für die insgesamt 25 bewerteten Merkmale wie z.B. Freundlichkeit des Personals, Linien- und Streckennetz oder Beförderungsqualität vergaben rund 2.700 Befragte im VBN-Land, die im Rahmen des diesjährigen ÖPNV-Kundenbarometers befragt wurden, erneut die Note „gut“.
Bundesweit ist der aktuelle Durchschnittswert „befriedigend“ (2,88), die Angebote des VBN liegen mit 2,69 und der Note „gut“ besser als im Bundesdurchschnitt. Nach der letzten Befragung 2016 (2,66) ist das der zweitbeste „Kundenbarometer“-Wert für den VBN seit 1998. Grundsätzlich beurteilen die VBN-Kunden den ÖPNV in den Städten besser als in den ländlichen Räumen, wobei die Kundenzufriedenheit der ÖPNV-Nutzer aus den VBN-Landkreisen insgesamt positiver als der Bundesdurchschnitt ausfällt.
Insbesondere bei der jungen Zielgruppe der bis zu 29-jährigen konnte der VBN sein Ergebnis gegenüber 2016 (2,65) und 2014 (2,86) steigern. Entsprechend zählen Auszubildende zu den zufriedensten Nutzern des Verkehrsverbundes (2,45). Insgesamt würden 93 Prozent der Befragten den VBN „bestimmt“ oder „wahrscheinlich“ wieder nutzen, 74 Prozent empfehlen die Nutzung des ÖPNV im VBN bestimmt bzw. wahrscheinlich ihren Freunden oder Bekannten weiter.
Signifikant stieg die Kundenzufriedenheit bei den Leistungsmerkmalen „Informationen im Fahrzeug“ und „Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit“. Das „gute“ Abschneiden des VBN beim „Kundenbarometer“ 2018 steht im Zusammenhang mit den Ergebnissen der Studie „Mobilität in Deutschland“ (MiD 2017), der laut Bundesverkehrsministerium weltweit größten Mobilitätsstudie.
Im VBN-Gebiet, in dem jährlich ca. 174 Millionen Fahrgäste befördert werden, wurden über viertausend Haushalte zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Gegenüber der letzten Studie, die 2002 stattfand konnte der VBN seinen Anteil an der Wegebilanz (ÖPNV, Pkw, Fahrrad, Fußweg) auf niedrigem Niveau steigern. 2017 lag der Modal-Split-Anteil bei neun Prozent, 2002 war es noch sieben Prozent.
Wie im Kundenbarometer, zeigen sich auch in der MiD-Studie große Unterschiede im Nutzerverhalten der urbanen und ländlichen Räume. In Bremen beispielsweise ist das „mobil sein ohne Auto“ mehr als nur ein Schlagwort: „nur“ 36 Prozent der Wege werden mit dem Auto zurückgelegt, 23 Prozent mit dem Fahrrad und 15 Prozent mit Bus und Bahn (2002: 14 Prozent).
In der Stadt Oldenburg werden rund 31 Prozent mit dem Fahrrad zurückgelegt, sechs Prozent der Wege mit dem öffentlichen Verkehr (2002: fünf Prozent). In Bremerhaven liegt der Fußwegeanteil bei 21 Prozent, der Anteil des öffentlichen Verkehrs liegt gegenwärtig bei neun Prozent (2002: sechs Prozent). In den Landkreisen des VBN spielt der Pkw mit 66 Prozent weiterhin eine dominierende Rolle. Der Anteil des öffentlichen Verkehrs liegt dort bei sechs Prozent, vor 16 Jahren waren es vier Prozent.
Stefan Hennigfeld
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