(Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Allianz pro Schiene sucht auch in diesem Jahr wieder den Eisenbahner des Herzens. Ob im Zug, am Bahnhof oder im Reisezentrum, Fahrgäste sind aufgerufen, besonders schöne Geschichten bis zum 31. Januar einzusetzen. Die Allianz pro Schiene recherchiert die betreffenden Mitarbeiter und veröffentlicht die schönsten Reisegeschichten ab November in einer Online-Galerie.
Daraus wählt eine Jury aus den drei großen Fahrgastverbänden und den zwei Bahngewerkschaften im April 2019 die Sieger aus. Mit Gold ehrte die Jury ICE-Zugchef Hartmut Dreßler, der während des Orkans Xavier einen liegengebliebenen Zug vorbildlich gemanagt hat. Er ließ die Reisenden in eine Turnhalle evakuieren, sorgte für Verpflegung und wachte bis zum Morgen, bis auch der letzte Fahrgast nach Hause fahren konnte.
Silber erhielt der ICE-Zugbegleiter Recep Buluter, der sich einer Horde von randalierenden Hooligans entgegenstellte und die Fahrgäste vor deren Übergriffen schützte. Bronze gewann der Nordwestbahn-Lokführer Swen Sengebusch, der einen vergessenen Koffer mit Babynahrung aus den Fängen der Polizei befreite und ihn höchstpersönlich auf die letzte Fähre zur Nordseeinsel Langeoog dirigierte.
Erstmals hatten die Reisenden im Frühjahr auch die Möglichkeit, auf Facebook einen Publikumspreis zu vergeben. Unangefochtener Sieger war demnach der hessische DB Regio-Zugbegleiter Peter Hohmann, der zum Stichtag rund 6000 Likes und mehr als tausend lobende Kommentare von Pendlern auf der Strecke der Kinzigtalbahn von Fulda nach Frankfurt am Main bekommen hatte.
Auch in der neuen Runde des Wettbewerbs soll wieder ein „Social Media Hero“ gekürt werden. Neben den Bundessiegern zeichnete die Jury acht weitere Bahnmitarbeiter aus, die auf Landesebene Kunden in Not beigestanden hatten. Sie bekamen den Titel „Landessieger“: In Bayern gewann DB Services-Mitarbeiter Giuseppe Soraci, der die Züge im Raum Regensburg so blitzsauber hält, dass es den Fahrgästen sofort ins Auge fällt.
Für Berlin geht der Preis an S-Bahn-Mitarbeiter Jens Uhlig, weil er den Teddy eines kleinen Mädchens aus dem Gleisbett fischte. In Bremen überzeugte die DB Regio-Zugbegleiterin Christine Wrieden mit ihrem Einsatz für eine Gehbehinderte. Sie leitete für die Reisende sogar einen Zug um. Für Hamburg kürte die Jury den DB Regio-Mitarbeiter Ralf Hohn, der einen panischen Blindenhund auf Händen aus dem Zug trug.
Für Hessen siegte ICE-Zugbegleiterin Bärbel Dybus, die zwei verwirrte Reisende in den richtigen Zug setzte, noch bevor die um Hilfe gefragt hatten. In Niedersachsen siegte Heinz Korte, Mitarbeiter am Bahnhof in Leer. Er rettete die Reisepläne eines hochbetagten Ehepaares – trotz Sturz und Einlieferung ins Krankenhaus. In Nordrhein-Westfalen gewann Alexander Pojonie vom DB Fernverkehr Köln den Titel zum zweiten Mal: Eine Rekordanzahl von 17 Fahrgästen wollte Pojonie auf dem Siegertreppchen sehen. Bereits jetzt sind sechzig Einsendungen vorhanden. Letztes Jahr waren es am Ende 200.
Stefan Hennigfeld
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