(Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) sorgt mit der Inbetriebnahme des ÜFEX ab Fahrplanwechsel am 9. Dezember für eine attraktive Anbindung Ostbayerns an den Münchner Flughafen. Mit einer ergänzenden Busfahrt gegen drei Uhr ab Landshut soll der Flughafen auch weiterhin für Frühschichtmitarbeiter gut erreichbar bleiben.
Bayerns Verkehrsstaatssekretär Josef Zellmeier (CSU) freut sich über die Neuerungen im Fahrplan: „Ostbayern bekommt ab Dezember eine Direktverbindung zum Flughafen München. Die Landshuter sind dann nur noch eine gute halbe Stunde vom Tor zur Welt entfernt! Auch die Regensburger können direkt und schnell zum Flughafen fahren. Wichtig ist mir aber genauso, dass die Schichtmitarbeiter jetzt mit einem Frühbus zu ihrer Arbeit am Flughafen fahren können.“
Den Zuschlag für den Betrieb der Strecke Regensburg Hbf – Landshut Hbf – München Flughafen Terminal soll die DB Regio AG erhalten. Mit dem Betreiber wird ein Verkehrsvertrag über vier Jahre geschlossen – von Dezember 2018 bis Dezember 2022. Es besteht eine Verlängerungsoption bis Dezember 2023. Für die Zeit danach sollen der ÜFEX und der Donau-Isar-Express München – Passau in einem gemeinsamen Wettbewerbsprojekt neu ausgeschrieben werden.
Für den ÜFEX werden von DB Regio jährlich 1,7 Millionen Zugkilometer erbracht. Möglich wurde diese neue Direktverbindung durch die Fertigstellung der sogenannten Neufahrner Gegenkurve, einer zweigleisigen Strecke, die die Bahnstrecke Regensburg – Landshut – München mit der Bahnstrecke Neufahrn (bei Freising) – Flughafen München verbindet.
Bei diesem Projekt hat der Freistaat Bayern selbst die Planung durchgeführt, um die lange gewünschte Direktverbindung zwischen Oberpfalz, Niederbayern und Flughafen München zu ermöglichen. Der ÜFEX bindet Ostbayern komfortabel und umsteigefrei an den Münchner Flughafen an. Die Reisezeit beträgt ab Regensburg 1 ¼ Stunden und ab Landshut eine gute halbe Stunde.
Der ÜFEX wird stündlich auch in Obertraubling, Köfering, Hagelstadt, Eggmühl, Moosburg und Freising halten. Neufahrn (Niederbayern) und Ergoldsbach werden zweistündlich vom ÜFEX bedient. Ab Landshut bestand bisher ein Angebot in Form einer Buslinie, die zugunsten der höherwertigen Zugverbindung den Betrieb zum Dezember 2018 einstellen wird.
Im Fahrplan 2019 ist vorgesehen, dass noch eine Frühfahrt mit dem Bus von Landshut zum Flughafen verbleibt, damit Frühschichtmitarbeiter den Flughafen weiterhin bis vier Uhr morgens erreichen können. Für diese den ÜFEX ergänzende Busfahrt sollen DB- und MVV-Zeitkarten anerkannt werden. Die Planungen hierzu sind bereits weit fortgeschritten.
Ab dem Fahrplan 2020 können auch diese Fahrgäste den Zug nutzen. Denn das ÜFEX-Fahrplanangebot soll dann um eine zusätzliche Fahrt von Landshut (Abfahrt gegen 03:10 Uhr) zum Flughafen München in der Zeitlage des ersten Busses erweitert werden. Entscheidend für die Attraktivität der ÜFEX-Verbindungen ab Landshut ist auch die Erreichbarkeit des Bahnhofs.
Der städtische Zubringerverkehr zum Bahnhof fällt allerdings in die Zuständigkeit der Stadt Landshut. Ebenfalls für den Fahrplan 2020 strebt die BEG die Schließung einer zweistündigen abendlichen Taktlücke zwischen Regensburg und Flughafen in beide Richtungen an. Bis dahin besteht hier weiterhin die Reisemöglichkeit mit den Zügen Richtung München Hbf und Umsteigen in Freising in den MVV-Bus der Linie 635 zum Flughafen, der im 20-Minuten-Takt fährt.
In Regensburg besteht Anschluss an den ÜFEX aus/in Richtung Schwandorf und Weiden, in Landshut aus/in Richtung Plattling, Passau und Bayerischer Wald. Die Umsteigezeit beträgt in beiden Fällen etwa zehn Minuten. Auch in Richtung Saal (Donau) gibt es mindestens zweistündlich Anschlüsse. Die bisherigen Verbindungen von Landshut nach Regensburg bleiben frühmorgens durch Zusatzhalte des ÜFEX erhalten; tagsüber wird diese Verbindung mit einem bahnsteiggleichen Umstieg in Obertraubling an den nachfolgenden Agilis-Zug aus Plattling sichergestellt.
Die elektrischen, drei- sowie viergliedrigen Fahrzeuge des Typs Bombardier Talent 2 (Baureihe 442), die auf der Strecke des ÜFEX zum Einsatz kommen, werden aus dem Werdenfelsnetz und Rhein-Sieg-Express herausgelöst. Im vierteiligen ÜFEX-Fahrzeug stehen ca. 220 Plätze zur Verfügung, davon zwölf in der ersten Klasse. Im dreiteiligen Fahrzeug können bis zu 160 Fahrgäste Platz nehmen, die erste Klasse bietet acht Plätze an.
Stefan Hennigfeld
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