(Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld
Der Innenausbau der Karlsruher Tunnelstationen geht weiter. Viele Spezialisten sind derzeit in den insgesamt sieben neuen unterirdischen Haltestellen und auch den dazwischenliegenden Tunnelabschnitten unterwegs, um aus dem Rohbau eine betriebsbereite Anlage herzustellen. Weitestgehend unsichtbar für die Fahrgäste später ist der enorme Aufwand für die Ausstattung mit Technik: Viele Kilometer Bahnstrom-, Stromkabel und Telekommunikationsleitungen müssen in die Leerrohre in den Tunnelabschnitten eingezogen oder in den Bahnsteigkörpern sowie in den Betriebsräumen verlegt werden.
So werden derzeit dicke Bahnstromkabel zwischen den Haltestellen Lammstraße und Europaplatz eingezogen. Elektriker sind in den Technikräumen der unterirdischen Haltestellen Kronenplatz und Durlacher Tor unterwegs – hier werden Telekommunikationsleitungen verlegt. In derartige Technikräume in der unterirdischen Haltestelle Lammstraße werden zurzeit Doppelböden eingezogen: Unter ihnen lassen sich die Leitungen zu den entsprechenden Schaltschränken führen.
Ebenfalls mit technischem Aufwand verbunden, aber später für die Fahrgäste von direkter Bedeutung ist der Einbau der Fahrtreppen: Sie werden in ganzer Länge vormontiert angeliefert und werden in die vom Beton-Rohbau vorbereiteten Treppenaufgänge eingepasst – millimetergenau. Das mit dem Einbau beauftragte Unternehmen leistet diese Form von Schwerstarbeit gerade in den Haltestellen Kronenplatz und Durlacher Tor.
Erheblicher Aufwand ist auch für das Aussehen der Haltestellen und auch der darüber liegenden Fahrgastebenen vonnöten: In der Haltestelle Durlacher Tor werden die ersten der vielen tausend Betonwerksteine, die später für eine helle Haltestelle sorgen, an die Wände montiert. Die Bahnsteigkanten „stehen“ weitestgehend, auch die Hohlkehlsteine, die den Übergang vom Bahnsteigboden zur Bahnsteigwand bilden, finden Stein für Stein ihren Platz. Derzeit wird auch das sogenannte taktile Leitsystem auf die beiden Bahnsteige im Durlacher Tor gelegt: Mithilfe dieser von Erhebungen geprägten Bodenplatten finden sich Sehbehinderte in den Haltestellen zurecht.
Beim Rohbau des Tunnelse selbst ist die letzte Betonage erfolgt: Die Bahnsteige in der Haltestelle Ettlinger Tor sind nun hergestellt, so dass in dieser wie auch in der Haltestelle Marktplatz und in einigen wenigen Tunnelabschnitten lediglich noch Restarbeiten anstehen. Dazu gehört das Durchspülen der Drainagerohre in den Tunnel- und Haltestellensohlen ebenso wie letztlich auch die Räumung des Tunnels von Material und Baugeräten, die die für den Rohbau zuständige Arbeitsgemeinschaft benötigt hat.
Der Rohbau des Straßentunnels für den Umbau der Kriegsstraße mit einer oberirdischen Gleistrasse geht planmäßig weiter: Östlich vom Mendelssohnplatz im Baufeld O 1 wurde der letzte Abschnitt der Wände der Rampen, die die Autos zur Ein- beziehungsweise Ausfahrt für den Tunnel nutzen werden, betoniert. Auch hier ist der Rohbau fertiggestellt.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
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