(Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld
Die SBB investiert gemeinsam mit den Mobilfunkanbietern in der Schweiz laufend in die Verbesserung der Mobilversorgung rund um die Eisenbahn. Seit einigen Jahren rüstet die SBB ihre Züge mit 3G/4G-Signalverstärkern aus. Im Hinblick auf den neuen 5G Mobilfunkstandard setzt die SBB zukünftig auch auf laserperforierte Fensterscheiben.
Auf Basis der bestehenden guten Mobilfunkversorgung führt die SBB im 2019 einen Technologietest für Gratis-Internet im Zug durch. Die angestrebte Lösung bietet den Kunden eine schnellere, flüssigere Internetverbindung mit mehr Bandbreite als WLAN im Zug. Im Rahmen ihrer Mobilfunkstrategie verbessert die SBB laufend die Telefon- und Datenverbindungen am Bahnhof und im Zug.
2013 startete die Ausrüstung erster Bahnhöfe mit Gratis-WLAN, mittlerweile steht dieses an achtzig Bahnhöfen zur Verfügung. Gemeinsam mit den Mobilfunkanbietern wird seit Jahren in die Verbesserung der Mobilfunkversorgung der Bahnstrecken investiert, die Abdeckung beträgt mittlerweile 97 Prozent. Die gute Verbindungsqualität wurde durch den unabhängigen länderübergreifenden Vergleichstest Connect bereits mehrfach bestätigt.
Die bestehenden Netzlücken sind bekannt. So werden Simplon- und Ceneri-Basistunnel mit 4G ausgerüstet. Ab 2022 werden somit alle Tunnel in der Schweiz durchgängig über 4G verfügen. Zusammen mit den Mobilfunkanbietern wird bis 2020 die 4G-Versorgung entlang der Nord-Süd-Achse und in den Regionen in Grenznähe weiter verbessert. Mit diesen Massnahmen wird die Streckenversorgung auf 99 Prozent gesteigert.
Im Fern- und Regionalverkehr hat die SBB gemeinsam mit den Mobilfunkanbietern in mehr als 1300 Wagen und 150 Triebzügen 4G-Signalverstärker und rund 140.000 Steckdosen eingebaut. Im Fernverkehr wird die SBB bis 2020 rund 94 Prozent der Züge mit Signalverstärkern ausrüsten, im Regionalverkehr rund achtzig Prozent.
Bei Neubeschaffungen und Modernisierungen von Zügen werden laserperforierte Fensterscheiben eingebaut, welche über eine höhere Mobilfunkdurchlässigkeit verfügen. Das Gratis-Internet basiert auf der guten Mobilfunkversorgung mit 3G/4G in der Schweiz und bietet den Fahrgast eine schnellere, flüssigere Internetverbindung mit mehr Bandbreite im Vergleich zu WLAN: Ein zwischengeschaltetes WLAN im Zug wirkt wie ein Flaschenhals, weil die WLAN-Signale vieler Nutzer gebündelt und auf wenige Verbindungen aus dem Zug ins Mobilfunknetz übertragen werden müssen.
Die neue Lösung ermöglicht zudem die rasche Nutzung von zukünftigem 5G in den Zügen. Der Technologietest erfolgt auf den Intercity-Neigezügen (ICN), welche auf den IC-Linien IC 5 und IC 51 verkehren. Am Test teilnehmen können Kunden von Sunrise und Salt. Mit weiteren Mobilfunkanbietern, insbesondere der Swisscom, ist die SBB im Gespräch. Für Fahrgäste ohne SIM-Karte, zum Beispiel Touristen, wird im Rahmen des Tests eine mobile Hotspotlösung geprüft. Ab 2020 soll der ganze SPFV ausgerüstet sein.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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