(Fernverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld
Das Eisenbahnbundesamt (EBA) hat den ICE 4 für den Betrieb mit dem Zugbeeinflussungssystem European Train Control System (ETCS) in Deutschland zugelassen. Damit kann der ICE 4 wie geplant auf der mit diesem System ausgerüsteten Strecke zwischen Berlin und München den Betrieb zum Fahrplanwechsel der DB Fernverkehr AG am 9. Dezember aufnehmen.
Die ICE-4-Fahrzeuge sind mit ETCS-Level 2 Baseline 3 für den Einsatz im grenzüberschreitenden Verkehr ausgerüstet. Die Genehmigung für das deutsche Streckennetz schließt die Strecke nach Basel-Bad ein. Die Züge dürfen den Grenzübergang Basel für die Fahrt in die Schweiz nutzen. Die Typenzulassung einschließlich ETCS wurde für das Schweizer Netz bereits erfolgreich absolviert.
Damit ist die Grundlage für die noch ausstehenden Betriebsbewilligungen der ICE-4-Fahrzeuge in der Schweiz gelegt worden. Das standardisierte ETCS ermöglicht die Vereinheitlichung der zahlreichen nationalen Zugsicherungs- und Zugbeeinflussungssysteme und bildet die Grundlage für die Interoperabilität zwischen fahrzeug- und streckenseitigen Ausrüstungen.
Inzwischen hat sich ETCS zum globalen Standard entwickelt. Es ermöglicht eine ständige Kommunikation zwischen Fahrzeug und Strecke. Die Triebfahrzeugführer erhalten dabei ihre Fahrbefehle, beispielsweise die zulässige Geschwindigkeit, Zielgeschwindigkeit und -entfernung auf ihrem Display angezeigt und nicht wie bisher über Signale an der Strecke.
Alle für den Betrieb notwendigen Daten werden permanent über das digitale Bahnfunksystem GSM-R von der Streckenzentrale, dem Radio Block Center (RBC), an das Fahrzeug übertragen und überwacht. Die Ermittlung von Position und Richtung des Zuges erfolgt im Fahrzeugrechner, der die Informationen kontinuierlich an die Streckenzentrale meldet. Insgesamt wurden 137 Züge vom Typ ICE 4 bestellt.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
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