Jobportal für die Bahnbranche & ÖPNV

BAG SPNV fordert mehr Kapazitäten

(Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Die BAG SPNV hat sich für eine deutliche Ausweitung der Kapazitäten in den Bahnhöfen und Haltepunkten ausgesprochen. „Wir benötigen großzügig dimensionierte Verkehrsstationen mit ausreichenden Reserven für eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis zum Jahr 2030“, so die Kernaussage des Vortrags von Verbands-Hauptgeschäftsführer Frank Zerban letzte Woche anlässlich des Dialogforums „Qualität und Pünktlichkeit“ der Deutschen Bahn AG in Berlin.

Viele Bahnhöfe und Stationen seien schon heute überlastet, so Zerban weiter. Das gelte insbesondere in den Ballungsräumen wo Durchgänge, Treppen und Bahnsteige zu Spitzenzeiten die Zahl der Reisenden oft kaum fassen können. DB Station und Service solle daher die Lauf- und Umsteigewege der Fahrgäste in den stark belasteten Verkehrsstationen analysieren und unter Berücksichtigung der anvisierten Verdoppelung der Fahrgastzahlen sukzessive Planungen für Um- und Ausbauten mit deutlich mehr und breiteren Treppen und Unterführungen vorbereiten.

Und zwar so, dass Reserven für die Zukunft vorhanden sind. Dabei sei es wichtig darauf zu achten, dass Fahrkarten-, Snack- und Getränkeautomaten, Kioske und Informationstafeln so aufgestellt werden, dass der Weg zum Zug nicht behindert wird. Gleichzeitig sollten die notwendigen Aufstellflächen auf dem Bahnsteig erweitert werden.

Zerban wies in diesem Zusammenhang besonders auf den Deutschlandtakt hin. Spätestens, wenn dieser eingeführt werde, benötigen die Fahrgäste verstärkt kurze und ausreichend dimensionierte Wege für einen zügigen Umstieg – und zwar ohne Hindernisse. Der Deutschlandtakt seht seit einigen Legislaturperioden in jedem Koalitionsvertrag und wird seit Jahren umfassend diskutiert.

Man geht davon aus, dass ein bundesweit vertaktates Angebot auch deutlich mehr Menschen von der Straße auf die Schiene holen könnte. Damit insbesondere die Knotenbahnhöfe für eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen gewappnet sind, werden an vielen Stationen Um- und Ausbaumaßnahmen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Stationen notwendig sein.

In der neuen Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV III) müsse daher sichergestellt werden, dass solche Maßnahmen künftig auch dann über die LuFV finanziert werden können, wenn in ihnen entsprechende Reserven enthalten sind. „Wir brauchen keine Shoppingcenter mit Gleisanschluss oder Bauwerke, bei denen künstlerische Aspekte im Vordergrund stehen“, sagte Zerban auf der Veranstaltung.

Zerban: „Wir wollen, dass in Zukunft deutlich mehr Fahrgäste die umweltfreundliche Schiene nutzen. Dazu müssen wir zunächst dafür sorgen, dass insbesondere die Knotenbahnhöfe für die Fahrgäste die perfekten Voraussetzungen für einen reibungslosen Bahnverkehr bieten. Wenn es dann darüber hinaus noch gelingt, im direkten Umfeld einen weiteren Mehrwert für die Fahrgäste zu schaffen und eine reine Verkehrsstation in einen Erlebnisbahnhof zu verwandeln, dann haben wir ein wichtiges Ziel erreicht!“




Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
58453 Witten