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Tübingen: Ein Jahr Nachtbusangebot

(Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Vor einem Jahr wurde das Nachtbusangebot in der Universitätsstadt Tübingen eingeführt. Das Fazit der Stadtwerke Tübingen fällt positiv aus: 2018 nutzten doppelt so viele Fahrgäste den Nachtbus als noch im Vorjahr. Nachtbusfahrten in jeder Nacht, mehr Fahrten von Donnerstag bis Sonntag, verbesserte Linienwege und vier neue N-Linien: Der neue Nachtbus startete am 10. Dezember 2017 mit vielen Neuerungen.

Nun liegen die Fahrgastzahlen für 2018 vor: hochgerechnet werden bis Jahresende circa 138.000 Fahrgäste den Nachtbus nutzen. Das sind doppelt so viele wie im Jahr davor. Basis für diese Prognose sind die Auswertungen der Zahlen aus der automatischen Fahrgastzählung auf den Nachtbus-Linien N91 bis N99. „Ganz offensichtlich hat unsere Vermutung, dass eine attraktive Studentenstadt wie Tübingen mit regem Kultur- und Nachtleben Bedarf für einen gut ausgebauten Nachtbusbetrieb hat, gestimmt“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke.

Wiebecke: „Der Nachtbus passt zu Tübingen und es ist ein aus unserer Sicht attraktives Angebot. Durchgängigen Nachtbusverkehr an sieben Tagen in der Woche findet man sonst nur in Metropolen. Schön, dass die Tübingerinnen und Tübinger den Nachtbus bereits im ersten Jahr so gut angenommen haben“. Die hohe Nachfrage beim Nachtbus stellt die Stadtwerke Tübingen vor Herausforderungen beim Betrieb.

Neue Geschwindigkeitsbegrenzungen im Stadtgebiet, teilweise verlängerte Fahrwege und längere Haltezeiten an den Haltestellen, weil so viele Fahrgäste zu- und aussteigen wollen, haben bisweilen Verspätungen zur Folge. „Unser Anspruch ist ein pünktlicher und zuverlässiger Nachtbus. Das sind gerade nachts ganz entscheidende Faktoren, wenn die Fahrgäste im Dunkeln unterwegs sind und sich auf die Abfahrtszeiten verlassen“, sagt Hans Zeutschel, Stadtwerke-Bereichsleiter ÖPNV. „Wir arbeiten bereits an Konzepten, um diese Schwierigkeiten zu beheben“.

2019 wollen die Stadtwerke den ersten E-Bus in den Tübinger Stadtbusverkehr integrieren. Das Modell eCitaro von Mercedes-Benz soll im Herbst 2019 – nach rund einem Jahr Lieferzeit – speziell auf kürzeren Linienumläufen zum Einsatz kommen. Die swt holen im Frühjahr des nächsten Jahres weitere vier Hybrid-Busse des Herstellers VOLVO in die TüBus-Flotte.

Sie ersetzen ältere Solobusse mit Abgasnorm Euro 5 EEV. Außerdem prüfen die Stadtwerke weitere Umrüstungen von älteren Bussen auf die beste Abgasnorm Euro 6. Für die Anschaffung der Hybridbusse erhalten die Stadtwerke Fördermittel aus dem „Sonderprogramm Busse Luftreinhaltung“ sowie im Rahmen der Landesinitiative Elektromobilität III.

Besonders auf den Innenstadt-Linien spielen die Hybrid-Solobusse ihre Stärken aus: geringe CO2-Emissionen durch teilweise vollelektrische Streckenabschnitte sowie geringe Lautstärke im Fahrbetrieb und besonders an Haltestellen. Ohne externe Fördergelder sind alternative Antriebe außerhalb der konventionellen Dieseltraktion jedoch auch in Tübingen am Markt nicht darstellbar.





Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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