(Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld
Der hessische Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hat seine Zukunftsstrategie 2030 vorgestellt. „Um Luftverschmutzung und Dauerstaus zu vermeiden, werden Bus und Bahn künftig noch sehr viel wichtiger als heute“, ist RMV-Aufsichtsratsvorsitzender und Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) überzeugt. Durch einen Mix aus attraktiven Tarifen, mehr Fahrten, hoher Qualität und vernetzten Mobilitätsangeboten soll der öffentliche Nahverkehr noch attraktiver werden.
„Als eine der nächsten Maßnahmen lassen wir prüfen, ob nach dem Vorbild des Schülertickets Hessen auch Seniorinnen und Senioren für 365 Euro pro Jahr im kompletten Verbundgebiet unterwegs sein können“, so Feldmann weiter. Diese und weitere Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Mobilitätsstrategie, mit der sich der RMV-Aufsichtsrat letzte Woche in Bad Homburg beschäftigte
„Damit zusätzliche Fahrgäste Platz in Bus und Bahn finden und kein Stau auf den Schienen zu Verspätungen führt, brauchen wir einen umfangreichen Infrastrukturausbau“, macht der stellvertretende RMV-Aufsichtsratsvorsitzende und Landrat des Hochtaunuskreises, Ulrich Krebs (CDU), deutlich. Zu den in der Strategie genannten Infrastrukturmaßnahmen gehört auch der Ausbau des Frankfurter Knotens, den das Bundesverkehrsministerium kürzlich im Bundesverkehrswegeplan als Maßnahme mit vordringlichem Bedarf klassifiziert hatte.
Der dort genannte Bau der Nordmainischen S-Bahn und eines geplanten Fernbahntunnels sorgen für eine massive Kapazitätserweiterung und ergänzen bestehende Ausbauprojekte in idealer Weise. Ein Schlüssel für neue Services und die einfachere Nutzung von Bus und Bahn ist die Digitalisierung. Die Vorreiterstellung des RMV in Deutschland bei der Digitalisierung bestätigte eine unabhängige Untersuchung, welche zugleich die Grundlage des weiteren Vorgehens des Verbundes im Rahmen einer Digitalisierungs-Roadmap ist.
„Eines der wichtigsten Projekte hierbei ist Mobility Inside, eine gemeinsame Plattform der deutschen Nahverkehrsbranche, die es den Fahrgästen ermöglicht, anbieter- und regionsübergreifende Fahrkarten für die gesamte Wegekette zu erwerben“, stellt RMV-Geschäftsführer Knut Ringat in Aussicht. „Egal, ob die Fahrt mit Regionalzug oder ICE, in Hessen oder Berlin stattfindet: Mit Mobility Inside können Fahrgäste sich in der gewohnten App, wie zum Beispiel der RMV-App, informieren, das Ticket buchen und bezahlen.“
Um die Initiative weiter zu fördern, stimmte der Aufsichtsrat zu, dass sich der RMV an der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft von Mobility Inside beteiligt. Da immer mehr Menschen aus Nachbarregionen außerhalb Hessens ins Rhein-Main-Gebiet pendeln, plant der RMV neben digitalen Tarifentwicklungen auch im bestehenden Tarif verstärkt Kooperationen, zum Beispiel in Richtung Aschaffenburg. Die gesamte Metropolregion Rhein-Main verteilt sich auf Hessen, Rheinland-Pfalz und den Freistaat Bayern.
Stefan Hennigfeld
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