(Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Tarifverhandlungen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit der Deutschen Bahn in Eisenach sind eskaliert. „Die DB-Verhandlungsführung verlangt tatsächlich von der GDL, dass sie einen endverhandelten Tarifvertrag nicht unterzeichnet. Wir haben uns mit dem Arbeitgeber in allen Inhalten geeinigt. Irrwitzigerweise versucht die DB, die Unterzeichnung in die nächste Woche zu verschieben“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky.
Weselsky: „Das ist unverständlich, unlogisch und nicht hinnehmbar. Wer sich so verhält, versucht Tarifergebnisse zu manipulieren.“ Aufgrund eines verbesserten Angebotes hatte die GDL die zwischenzeitlich gescheiterten Tarifverhandlungen wieder aufgenommen.
Der Bundesvorsitzende der GDL dazu: „Die Leichtfertigkeit, mit der die DB eine kritische Verhandlungssituation erzeugt, ist an sich schon verantwortungslos. Dies gilt umso mehr, wenn man den gravierenden Personalmangel, den Zustand des DB-Konzerns und des gesamten Eisenbahnsystems betrachtet. Deshalb muss die DB den Kunden die folgende Frage beantworten: Warum will nur die GDL einen Tarifabschluss mit Friedenspflicht bis zum 31. Juli 2021 abschließen?“
Es ist möglich, dass im neuen Jahr auch die GDL ihre Mitglieder zu Warnstreiks aufruft. Allerdings haben sich DB AG und GDL darauf geeinigt, grundsätzlich ein Schlichtungsverfahren vor langen Streiks durchzuführen. Weiteres bleibt nach Weihnachten abzuwarten.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
58453 Witten