(Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld
Wie wird die Stadt-Umland-Bahn (StUB) die Erlanger Innenstadt anbinden? Im Rahmen einer Ortsbegehung stellte der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn letzte Woche eine mögliche Linienführung der StUB über die Sieboldstraße vor. Knapp fünfzig Interessierte nahmen am Lokalforum teil. Startpunkt der Begehung war der Be?ikta?-Platz in Erlangen. Gemeinsam mit den beiden Leitern des Zweckverbands, Daniel Große-Verspohl und Florian Gräf, begrüßte Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) die Teilnehmer.
„Es macht einen großen Unterschied, ob man vor einer Karte steht oder sich den Vorschlag konkret anschaut. Vor Ort ergeben sich noch einmal ganz andere Eindrücke und es entstehen auch neue Ideen, die in die weiteren Planungen einfließen“, erläuterte der Oberbürgermeister zu Beginn. Zu Fuß ging es entlang der möglichen Route. Im Vergleich zur ursprünglichen Planung, die von der B4 aus der Nürnberger Straße bis zur Henkestraße folgt, nimmt die Variante „Sieboldstraße“ den Verlauf über die Nürnberger Straße, Werner-von-Siemens-Straße, Sieboldstraße und Henkestraße.
Dieser Weg ist mit Blick auf die Fahrzeit etwa zwei Minuten länger, bringt aber auch deutliche Vorteile mit sich. „Neben dem Christian-Ernst-Gymnasium werden auch die Hörsäle und Mensa der Friedrich-Alexander-Universität in der Innenstadt besser angebunden. Zudem ist ein Teil des Universitätsklinikums von den angedachten Haltestellen fußläufig erreichbar“, betonte Daniel Große-Verspohl, Geschäftsleiter des Zweckverbands.
Der erste Halt der Ortsbegehung wurde in der Henkestraße eingelegt. Da sich in dieser Straße viele Zufahrten zu Parkhäusern befinden, sei hier nur ein straßenbündiger Bahnkörper möglich. Die Straßenbahn müsse sich folglich den Straßenraum mit dem Autoverkehr teilen. „Anstelle von der Henkestraße in die Siebold-straße rechts abzubiegen, gab es auch Vorschläge, über die Schuhstraße zur Werner-von-Siemens-Straße zu gelangen. Hierfür müsste allerdings das Eckhaus abgerissen werden, da der Abbiegeradius sonst zu klein wäre. Ein Abbruch von Wohnhäusern steht für uns allerdings nicht zur Diskussion“, hob Florian Gräf hervor.
Am Langemarckplatz angekommen, veranschaulichten die Ingenieure die mögliche Lage der zukünftigen Haltestelle direkt neben der Sieboldstraße vor der Mensa. Die genaue Aufteilung des Straßenraums in der Sieboldstraße sei Bestandteil der laufenden Abstimmung mit der Verkehrsplanung der Stadt Erlangen. Der letzte Halt der Ortsbegehung war der Himbeerpalast an der Kreuzung Sieboldstraße / Werner-von-Siemens-Straße, der zum geisteswissenschaftlichen Zentrum der Universität umgebaut werden soll.
Hier sei ebenfalls eine Haltestelle eingeplant. Auf der Werner-von-Siemens-Straße würde die StUB den Verlauf der alten Sekundärbahn bis zur Nürnberger Straße nehmen und dabei zweigleisig in der Mitte fahren – unabhängig vom Straßenverkehr auf einem besonderen Bahnkörper. Die Vierspurigkeit der Straße soll erhalten bleiben.
Stefan Hennigfeld
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