19.07.22
Gut ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zieht die DB AG eine positive Bilanz des bisherigen Wiederaufbaus. Die Flut hatte die DB-Infrastruktur vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in historischem Ausmaß getroffen. Rund 600 Kilometer Schiene, fünfzig Brücken, vierzig Stellwerke, 180 Bahnübergänge sowie über hundert Bahnhöfe wurden dabei beschädigt und teils vollständig zerstört.
Dabei entstanden Schäden von rund 1,3 Milliarden Euro. Beim Wiederaufbau der Infrastruktur steht die DB im engen Austausch mit Bund, Ländern und Gemeinden. Ziel ist es, Möglichkeiten für ein noch höheres Tempo bei der Planung und Umsetzung der Bauarbeiten zu erreichen.
Bahnchef Richard Lutz: „Wir haben mit aller Kraft daran gearbeitet, die Menschen in den betroffenen Regionen so schnell es geht wieder an die Bahn anzubinden, damit sie zur Schule, zur Arbeit oder zu ihren Lieben fahren konnten. Ein Jahr danach fahren auf über 85 Prozent aller Strecken wieder die Züge. Nun gilt es, auch die restliche Infrastruktur wiederherzustellen – dort, wo die Schäden am schlimmsten waren: Bis Ende 2023 sollen Reisende wieder über die gesamte Eifelstrecke fahren können, zwei Jahre später durchgehend auch von Remagen bis Ahrbrück.“
Insgesamt 260 Kilometer Strecke erhalten beim Wiederaufbau umfangreiche Verbesserungen. Mit den Ländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz plant die DB, die Strecken an Ahr und Eifel beim Wiederaufbau zu elektrifizieren. Damit das möglichst schnell gelingt, setzen die Partner vor allem auf eine beschleunigte Planung.
Überall, wo es möglich ist, errichtet die DB die Infrastruktur zudem klimaresilienter. Hierzu gehören schlankere Brücken ohne Mittelpfeiler ebenso wie die hochwasserfestere Gestaltung von Bahndämmen, Durchlässen und Technik. Neue Stellwerke werden, sofern es die örtlichen Bedingungen erlauben, auf höheren Standorten errichtet.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de