17.04.23
Die landesgeförderten Bike&Ride-Anlagen in Schleswig-Holstein erhalten gute und sehr gute Noten bei einer ADFC-Untersuchung zur Fahrradfreundlichkeit des SPNV im Norden der Republik. Von 53 Bahnstationen, die vom ADFC mit den Noten sehr gut und gut bewertet wurden in Bezug auf Fahrradfreundlichkeit, besitzen 24 Bahnhalte eine vom Land geförderte Bike+Ride-Anlage. Mit dem B+R-Programm des landeseigenen Nahverke hrsverbundes Nah.SH werden Kommunen seit 2015 dabei unterstützt, gut durchdachte Fahrrad-Abstellanlagen zu realisieren. Dafür hat das Land zwischen 2015 und 2022 ca. 6,5 Millionen Euro aufgewendet.
Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos): „Kommunen haben die Möglichkeit, ihre Haltepunkte erheblich aufzuwerten, indem sie die Stationsumfelder gut gestalten. Eine sichere und wettergeschützte Abstellmöglichkeit für das eigene Fahrrad macht es zudem besonders attraktiv, mit dem Rad statt dem Auto zum Bahnhof zu fahren. Die Verknüpfung von Rad- und Nahverkehr hat für das Land Schleswig-Holstein im Hinblick auf die Verkehrswende eine große Bedeutung.“
Das Land Schleswig-Holstein fördert den Bau von B+R-Anlagen mit bis zu 75 Prozent der Planungs- und Baukosten. Die Nah.SH vergibt im Auftrag des Landes die Fördermittel und berät die Kommunen zu vielen Fragen rund um die Realisierung der B+R-Anlage. Dabei können sich die Kommunen Kosten und Arbeitszeit sparen, denn sie können beim Nahverkehrsverbund Nah.SH auf eine fertig designte und durchdachte Anlage im Baukastenprinzip zurückgreifen. Für 2023 haben sieben weitere Kommunen Förderbescheide vom Land erhalten und stehen bereits kurz vor der Umsetzung der B+R-Anlagen: Barmstedt, Nortorf, Pansdorf, Raisdorf, Schülldorf, Tornesch und Ulzburg-Süd.
Damit entstehen knapp 1000 neue, überdachte Fahrrad-Abstellpätze durch Landesförderung. Insgesamt haben damit seit 2015 mehr als vierzig Kommunen Fördergelder des Landes erhalten, um durch B+R-Anlagen ihre Stationsumfelder aufzuwerten. Beim Pendeln auf Teilstrecken das Fahrrad zu nutzen liegt im Trend, denn es bringt viele Vorteile mit sich: Radfahren fördert die Zufriedenheit und Gesundheit der Nutzer.
Fahrräder sind leise, benötigen deutlich weniger Platz, stoßen keine Schadstoffe aus und der Bau von Fahrradabstellanlagen ist weit weniger kostenintensiv als der von Autoparkplätzen. Während ein parkender Pkw im Durchschnitt zwölf Quadratmeter benötigt, finden auf derselben Fläche zehn Fahrräder Platz.
Auch für einen stabilen Betrieb der Züge ist es wichtig, dass die Mitnahme von Fahrrädern eher eine Ausnahme bleibt. Es gibt keine Beförderungsgarantie für Fahrräder. Kommunen können an dieser Stelle einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie Bike&Ride-Anlagen an Bahnhöfen realisieren. Die konkrete Umsetzung kann nur vor Ort geplant und vorangetrieben werden. Alles, was das Land leisten kann ist neben der Entwicklung des Baukastenprinzips die Investitionsförderung.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de