Jobportal für die Bahnbranche & ÖPNV

Ruhrbahn fährt Notfahrplan

17.08.23

Die derzeitige branchenübergreifende Entwicklung des Arbeitsmarktes geht auch an der Ruhrbahn GmbH nicht vorbei: „In Verbindung mit unserem aktuell höheren Krankenstand als vor der Pandemie zu dieser Jahreszeit sowie einer Leistungsausweitung durch den neuen Nahverkehrsplan am Standort Mülheim haben wir mit personellen Lücken zu kämpfen. Der Markt im Bereich des Fahrpersonals ist schon seit längerer Zeit sehr angespannt und hart umkämpft“, so Ruhrbahn-Geschäftsführer Michael Feller.

Vor diesem Hintergrund entfallen aktuell leider einzelne Fahrten im gesamten Verkehrsgebiet der Ruhrbahn, einschließlich Fahrten der Subunternehmer. Schwerpunkte sind hier aktuell bedauerlicherweise der Schienenbereich in Essen sowie der Busbereich in Mülheim. Für die Ausfälle der einzelnen Fahrten bittet die Ruhrbahn ihre Fahrgäste um Entschuldigung und kann nur auf ihr Verständnis hoffen.

„Wir arbeiten mit vereinten Kräften daran, diese Lage schnellstmöglich wieder für Sie zu verbessern. Wir versuchen zudem, den Ausfall einzelner Fahrten so fahrgastfreundlich wie möglich zu gestalten. Unser Ziel ist es, die Fahrten fortlaufend durchführen zu können, mit denen Schüler nach Hause kommen“, so Michael Feller.

Bundesweit ist Fahrpersonal knapp. Mit vereinfachten Bewerbungsverfahren, regelmäßigen Werbekampagnen und Job-Benefits wie Dienstkleidung, Tablet, einem familiärem Arbeitsklima und zahlreichen internen Zusatzangeboten versucht die Ruhrbahn bei potentiellen zukünftigen Kolleg*innen zu punkten. Gleichzeitig sind aber insbesondere die Kapazitäten der Straßenbahnfahrschulen vollumfänglich ausgelastet, sodass nicht schnell genug neue Fahrer ausgebildet werden können.

Ungeplante Fluktuationen aufgrund des derzeitigen Bewerbendenmarktes sowie ein Alterdurschnitt bei der Ruhrbahn von 47 Jahren führen dazu, dass jährlich bis zu 150 Personale diese Lücke füllen müssen. Derzeit befinden sich am Standort Mülheim an der Ruhr derzeit fünf Busfahrer im Ausbildungsprozess, welche voraussichtlich in den kommenden Tagen zur Verfügung stehen werden. Bis Anfang des ersten Quartals 2024 werden zudem weitere 12 Neueinstellungen ausgebildet. In Essen sind es 110 Neueinstellungen im Bus- und Trambereich, während 25 neue Fahrer ihre Ausbildung bereits im August/September abschließen werden.

„Ich bedauere es sehr, dass wir unser Angebot nicht vollumfänglich in gewohnter Qualität erbringen können und uns ist natürlich bewusst, dass sich diese Situation auf den Tagesablauf unserer Kunden auswirken kann.“, erklärt Michael Feller. „Seien Sie sicher, dass wir alles daran setzen, um unser Leistungsangebot zeitnah wieder vollumfänglich bereitstellen zu können.“

Einzelfahrten können aktuell von den Aushangfahrplänen an den Haltestellen abweichen. Detaillierte, tagesaktuelle Informationen stehen in der App Zäpp zur Verfügung sowie auf ruhrbahn.de. So sollen chaotische Zustände verhindert werden.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de