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Umweltprämie in Frankfurt am Main

09.07.24

In Frankfurt am Main gilt seit dem 1. Juli eine Umweltprämie. Wer sein eigenes Auto abmeldet und kein neues zulässt, bekommt für ein Jahr ein Deutschlandticket geschenkt – im Wert von 588 Euro. Das soll den dauerhaften Umstieg vom eigenen Auto auf öffentliche Verkehrsmittel, aber auch auf Carsharingprodukte, in der Mainmetropole für bisherige Autofahrer deutlich attraktiver und interessanter machen.

Dazu Frankfurts Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne). „Das heißt: Bürgerinnen und Bürger sind ein Jahr in Frankfurt und Deutschland kostenlos mit dem ÖPNV unterwegs. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Klimawende und tragen durch den Umstieg auf flächensparende Verkehrsmittel zu einem funktionierenden Verkehr in Frankfurt bei.“ In Frankfurt, ist Siefert überzeugt, sollte der Verzicht auf das eigene Auto leichtfallen.

Siefert: „Wir sind eine Stadt der kurzen Wege, das Radnetz wird konsequent ausgebaut und wir verfügen über ein dicht gestricktes Nahverkehrsnetz, das täglich und rund um die Uhr für die Bürgerinnen und Bürger da ist. Ergänzt werden diese Möglichkeiten durch Miet-Fahrräder, E-Scooter und Carsharing-Angebote.“

Um das Auto gegen ein kostenloses Deutschland-Ticket eintauschen zu können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Das Angebot richtet sich an Menschen, die ihren Erstwohnsitz in Frankfurt haben und mindestens 18 Jahre alt sind. Sie müssen ihren Pkw mit Otto- oder Dieselmotor vor maximal drei Monaten verschrottet oder verkauft bzw. verschenkt haben. Zudem dürfen sie im Jahr vor Antragstellung und natürlich während des Bezugs der Umweltprämie kein Fahrzeug neu zulassen oder zugelassen haben.

Anschließend ist noch ein wenig „Papierkram“ notwendig: Zuerst beantragt man beim Kraftfahrt-Bundesamt einen gebührenfreien postalischen Auszug aus dem Zentralen Fahrzeugregister für alle zur Person gespeicherten Fahrzeuge. Damit und mit dem ausgefüllten Bestellschein für das Deutschlandticket als Umweltprämie stellt man im VGF-Ticketcenter in der B-Ebene der Hauptwache den Antrag auf die Prämie. Wer berechtigt ist, bekommt die Chipkarte mit dem persönlichen Deutschlandticket-Abonnement vor Ort ausgehändigt und kann dann direkt losfahren. Unterstützt wird die Stadt bei der Realisierung von der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ und der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF).

Die traffiQ zeichnet für die Konzeption und die kommunikative Begleitung der Umweltprämie verantwortlich. Geschäftsführer Tom Reinhold sagt dazu: „In Frankfurt muss niemand mehr ein eigenes Auto besitzen. Der attraktive Frankfurter Nahverkehr mit seinem 24/7-Angebot, ergänzt um weitere Mobilitätsangebot wie CarSharing, ist ein gutes Argument, auf das Auto zu verzichten. Das Deutschland-Ticket als Umweltprämie macht dann sogar bundesweit nachhaltig mobil.“ In einem Jahr wird man dann sehen, wie erfolgreich die Aktion sein wird und wer sich wirklich dauerhaft vom Auto verabschiedet.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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58453 Witten
Quelle: Zughalt.de