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S-Bahnausschreibung im VRR

12.07.24

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat letzte Woche die Neuvergabe des Netzes D der S-Bahn Rhein-Ruhr für die Zeit von 2029 bis 2044 im europäischen Amtsblatt publiziert. Konkret geht es ab 2029 um die Linien S 5 und S 8, 2030 kommt die Linie RE 41 hinzu Die Linien S 5 (Dortmund – Witten – Hagen) und S 8 (Hagen – Düsseldorf – Mönchengladbach) laufen seit Dezember 2014 im aktuellen Verkehrsvertrag mit DB Regio. Die Linie RE 41 (Bochum – Haltern am See) wurde erst in diesem Jahr eingeführt und stößt ab 2030 zum S-Bahnnetz. Es ist die kürzeste RE-Linie im gesamten VRR.

Wie auch bei der letzten Vergabe bietet der VRR eine Finanzierung durch den Aufgabenträger an: Die Bieter haben die Möglichkeit, bei der Investition in neue Züge auf die hohe Kreditwürdigkeit der öffentlichen Hand zurückzugreifen. Der Betreiber würde die Züge anschaffen und dem Hersteller gegenüber als Auftraggeber in Erscheinung treten. Nach der Auslieferung würden die Züge an den VRR verkauft und durch den Betreiber zurückgemietet (Sales and Lease Back). Diese Option kam schon bei der letzten Vergabe zur Anwendung, wurde jedoch durch den erfolgreichen Bieter DB Regio NRW nicht genutzt.

Eine Verpflichtung zur Inanspruchnahme gibt es keine, es ist auch möglich, die Fahrzeuge anderweitig zu finanzieren. Die Angebote müssen bis Montag, den 5. August, 12 Uhr beim VRR in Gelsenkirchen eingereicht werden. Im Anschluss erfolgt die Bewertung und die finale Zuschlagerteilung. Die Betriebsstufe 1 ab Dezember 2029 enthält im groben das aktuelle Betriebsprogramm der Linien S5 und S8, in Betriebsstufe 2 ab Dezember 2030 ergänzt durch die Linie RE41.

In der Betriebsstufe 3 ab einem noch unbestimmten Zeitpunkt zwischen 2030 und 2044 ist dann nur noch die S8 zu fahren, dann allerdings montags bis samstags zwischen Mönchengladbach und Schwelm im Viertelstundentakt (heute: 20-Minuten-Takt, allerdings nur bis Wuppertal-Oberbarmen) und zwischen Schwelm und Hagen halbstündlich (heute stündlich, mit Verdichtung zum Halbstundentakt durch S9), an Sonn- und Feiertagen auf dem gesamten Linienweg halbstündlich. In der Betriebsstufe 1 werden 3,3 Millionen Zugkilometer im Jahr gefahren, in den Betriebsstufen 2 und 3 jeweils 3,8 Millionen Zugkilometer pro Jahr.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de