Jobportal für die Bahnbranche & ÖPNV

BVG AöR stellt Urbanliner-Tram vor

15.07.24

Die Berliner Verkehrsbetriebe AöR haben in der letzten Woche ihre fünfzig Meter langen neuen Tram-Triebzüge des Herstellers Alstom vorgestellt. Die Fahrzeuge sollen verstärkt auf der Linie M4 eingesetzt werden, der am stärksten frequentierten Tramlinie der Bundeshauptstadt. Eine ganze Reihe von „Extras“ soll den Fahrspaß im Urbanliner vergrößern: Die neue Fahrwerkskonstruktion erhöht die Laufruhe merklich und reduziert Erschütterungen.

Im Innenraum sorgt ein neues Beleuchtungskonzept für Wohlbehagen und wechselt abhängig von Tages- und Jahreszeit die Lichttemperaturen zwischen Kalt- und Warmweiß. Und an den Türen signalisieren nicht nur Warntöne, sondern auch grüne und rote LED-Streifen deutlich, wann Fahrgäste einsteigen können und wann sie besser zurückbleiben sollten. Auch das wichtige Thema Barrierefreiheit spielte bei der Entwicklung der Urbanliner eine maßgebliche Rolle. Große Mehrzweckabteile bieten Platz für Fahrgäste mit Rollstuhl oder Rollator.

Komfortsitze mit einer Höhe von 51 Zentimetern stehen für mobilitätseingeschränkte Menschen zur Verfügung. Ebenso gibt es die besonders niedrigen Sitze (vierzig Zentimeter) für kleine und kleinwüchsige Menschen. Haltestangen mit „Golfballstruktur“ an den Türen verbessern die Orientierung von Blinden und Sehbehinderten beim Ein- und Ausstieg. Eine zusätzliche Spaltüberbrückung erleichtert den barrierefreien Einstieg nun auch an Haltestellen mit linksseitigem Einstieg. Und natürlich das Thema Sicherheit eine zentrale Rolle.

Erstmals wird eine BVG-Straßenbahn komplett ohne Außenspiegel auskommen. Stattdessen gibt es ein System von Kameras, das den Blick nach hinten für die Fahrer n allen Situationen verbessert. Auch die letzte Tür ist damit immer im Blick. Einen toten Winkel gibt es praktisch nicht mehr. Außerdem wurde ein Assistenzsystem für die Fahrer installiert, das vor Hindernissen im Fahrbereich des Fahrzeuges warnt.

„Die Straßenbahn ist auf Wachstumskurs“, sagt Rolf Erfurt, BVG-Betriebsvorstand. „Das gilt nicht nur für unser Netz, das gilt erfreulicherweise auch für die Fahrgastzahlen. Und jetzt sogar für die Fahrzeuge, denn die Urbanliner sind die längsten Straßenbahnen in der Geschichte der BVG. Mit dem neuen Fahrzeugtyp nutzen wir die langen Haltestellen auf der M4 jetzt, um dort mehr Kapazität zu schaffen, wo die Nachfrage am größten ist. Unsere Fahrgäste können sich aber nicht nur über mehr Platz freuen, sondern auch über weitere Neuerungen, die ihnen unmittelbar zugutekommen.“

Die neuen Fahrzeuge sollen ab dem ersten Quartal 2025 schrittweise die bisher dort eingesetzten Doppeltraktionen aus zwei gekoppelten Bahnen der Baureihe GT6 ersetzen. „Alstoms Trams bewegen Berlin“, so Müslüm Yakisan, Präsident der Region DACH bei Alstom. „Die neue Straßenbahngeneration punktet vor allem mit Kapazität und Komfort. Großzügige und barrierefreie Multifunktionsbereiche mit viel Platz für Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder sind ein starkes Argument für den ÖPNV.“

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de