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Ruhrbahn: Aufstehen für Respekt

25.07.24
Die Essener Ruhrbahn GmbH hat immer öfter mit eskalierenden Situationen zu tun. Mitarbeiter werden deutlich häufiger Opfer verbaler Attacken oder körperlicher Übergriffe als vor einigen Jahren. Das Unternehmen reagiert nun mit einem Maßnahmenpaket, das auch eine öffentlichkeitswirksame Kampagne enthält. Ein gesamtgesellschaftliches Problem das alle betrifft und dem sich die Ruhrbahn nun aktiv stellt, indem sie konkrete Maßnahmen ergreift.

Dazu Ahmet Avsar, Ruhrbahn-Geschäftsführer und Arbeitsdirektor: „Wir dulden keinerlei verbale oder körperliche Angriffe auf unsere Mitarbeitenden. Als Unternehmen stehen wir hinter unserem Fahrpersonal und allen anderen Mitarbeitenden mit Kundenkontakt. Jeden einzelnen Vorfall nehmen wir sehr ernst und haben daher weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit und Unterstützung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ergriffen.“

Torben Skuballa, Leiter Fahrbetrieb, schließt sich an: „Unsere Fahrerinnen und Fahrer sollen sich im Dienst sicher fühlen. Aus diesem Grund haben wir in Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen, dem Betriebsrat und externer Unterstützung ein Maßnahmenpaket geschnürt, das bauliche Veränderungen in den Fahrzeugen, Unterstützung in Konfliktsituationen und nicht zuletzt eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit beinhaltet.“

Mit einer Kampagne, dem Slogan „Wir stehen auf!“ und dem dazugehörigen Kampagnenmotiv sendet die Ruhrbahn jetzt eine klare Botschaft: Wir alle, die Gesellschaft und unsere Fahrgäste, stehen zusammen hinter unserem Fahrpersonal. Wir alle stehen auf für Wertschätzung, für Respekt, für Sicherheit. Die Werbekampagne ist ab heute in Essen und Mülheim zu sehen und viele verschiedene Medien sorgen für die gewünschte Aufmerksamkeit: Auf City-Light-Postern an den Haltestellen, auf einem großen Plakat am Betriebshof Ruhrallee und auf den Infoscreens in den Bahnhöfen ist die Kampagne sichtbar.

Zudem werden so genannte Swing-Ads in den Fahrzeugen aufgehängt. Auch auf den TFT-Monitoren in den Fahrzeugen und auf den Ticketautomaten ist das Kampagnenmotiv zu sehen. Ab August starten Deeskalationstrainings, die dann im Rahmen der Berufskraftfahrer-Weiterbildung durchgeführt werden sollen. Ebenfalls an diesen Schulungen werden auch Straßenbahnfahrende teilnehmen. Zusätzlich ist die Implementierung des Deeskalationstrainings im Rahmen der Neuausbildung (Omnibus und Schiene) geplant.

„Für Akutsituationen, wie Übergriffe auf das Fahrpersonal oder bestehende Unsicherheiten, können wir jederzeit bei Bedarf weitere Zusatztermine mit den Trainern vereinbaren“, erklärt Skuballa. Die Schulungen werden durch einen externen Anbieter, der auf Beratung, Coaching und Schulung in den Bereichen Stress-, Krisen- und Bedrohungsmanagement spezialisiert ist, durchgeführt. Bereits Anfang des Jahres wurde mit dem Hersteller der bestellten Wasserstoffbusse über zusätzliche Sicherheitsmöglichkeiten gesprochen, die kurzfristig in die Umsetzung gehen sollen.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de