27.09.24
Die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) reagieren auf die deutliche Zunahme von digitalen Ticketverkäufen und der hohen Zahl an Abo-Tickets: Sechs wenig genutzte Automaten im Verbundgebiet werden testweise außer Betrieb genommen. Zudem werden neun weitere Automaten auf bargeldlosen Betrieb umgestellt. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass immer mehr Fahrgäste ihr Ticket digital erwerben. Das Deutschlandticket und das Bildungsticket haben diese Entwicklung weiter beschleunigt.
Demgegenüber wendet der VVO jährlich eine siebenstellige Summe für den Betrieb der Automaten auf, deren Umsatz seit Jahren rückläufig ist. Außer Betrieb genommen werden sechs von aktuell 107 DB-Ticketautomaten: An den Bahnsteigen in Dresden-Grenzstraße und -Industriegelände, Hermsdorf (bei Dresden), Sebnitz, Obervogelgesang und Krippen weisen ab 20. September große Aufkleber auf die testweise Stilllegung hin und empfehlen stattdessen die beiden Apps DB Navigator und Fairtiq.
„Während der DB Navigator das komplette Sortiment der Automaten auch per Smartphone in der Hosentasche anbietet, eignet sich Fairtiq insbesondere für die Nutzer, die sich gar nicht mit dem Tarif beschäftigen, sondern einfach losfahren möchten“, erläutert der Projektverantwortliche Alexander Zschoche vom VVO. „Wir testen nun die Akzeptanz der Apps, um die Zahl der Automaten zu reduzieren und die eingesparten Mittel für das Angebot auf der Schiene einsetzen zu können. Auf das Feedback der Fahrgäste legen DB und VVO großen Wert und danken für Hinweise zu Erfahrungen sowie Meinungen zum Projekt, die wir selbstverständlich in die Auswertung einfließen lassen.“
Zudem werden seit letztem Dienstag Automaten an neun Stationen auf bargeldlosen Betrieb umgerüstet. Hintergrund ist einerseits der auf über fünfzig Prozent gestiegene Anteil der bargeldlosen Zahlungen und der wachsenden Ticketkäufe per Apps sowie andererseits die nicht unerheblichen Kosten für die Bargeldtechnik und -logistik, die so auch langfristig reduziert werden können. Umgestellt wird jeweils ein Automat in Bad Schandau, Dresden Mitte, Dresden Flughafen, Dresden Freiberger Straße, Dresden-Niedersedlitz, Dresden-Reick, Dresden-Trachau, Kurort Rathen sowie in Langebrück.
„Vor einem Jahr haben wir einen Teil der Automaten an den beiden großen Dresdner Bahnhöfen umgerüstet und festgestellt, dass das gut funktioniert“, erläutert Alexander Zschoche. „Dennoch bieten wir auch an den neun Stationen, die wir nun umrüsten, immer in kurzer Laufweite einen Automaten an, der weiterhin Bargeld akzeptiert.“ Fahrgäste müssen somit nicht befürchten, dass Bargeld nicht mehr angenommen wird und können dadurch auch nicht zu unfreiwilligen Schwarzfahrern werden. Der hohen Stellung des Bargelds als gesetzliches Zahlungsmittel wird man somit auch weiterhin gerecht, auch wenn die Barzahler deutlich rückläufig sind. Wie es in den kommenden Jahren weitergeht bleibt abzuwarten.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de