18.11.24
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat seinen Präsidenten Ingo Wortmann im Amt einstimmig bestätigt. Hauptberuflich ist er Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG), seit 2016 ist er ehrenamtlicher Präsident des VDV.
„Ich bedanke mich herzlich für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde. Dieses verpflichtet mich persönlich und uns als Branche, der Verantwortung gerecht zu werden: Die Transformation, vor der wir stehen, braucht politische Stabilität – doch ebenso erfordert sie einen Veränderungswillen, der den Wandel umsichtig und zukunftsorientiert gestaltet. Unser Ziel muss es sein, der Mobilität in Deutschland wieder die richtige Richtung zu geben und dabei stets die Bedürfnisse von Fahrgästen und den Wirtschaftsstandort Deutschland im Blick zu behalten.“
Die Präsidiumssitzung fand in Brüssel statt. Weil immer mehr weitreichende Entscheidungen von der Europäischen Union getroffen werden, unterhält der VDV ein Europabüro. Wortmann: „Als Branche hat uns stets die Kooperation untereinander stark gemacht. Und wir werden durch die schwierigen nächsten Monaten und Jahre nur mit einer noch engeren Zusammenarbeit bestehen – und da müssen wir uns aufeinander verlassen können. Denn die Herausforderungen sind ohne Beispiel, nicht nur wegen der aktuell politisch herausfordernden Zeiten: Die Modernisierung und der Ausbau der Schieneninfrastruktur sind unerlässlich, um bestehende Engpässe zu beseitigen und das Schienennetz für den Personen- und Güterverkehr leistungsfähiger zu machen.“
Der Deutschlandtakt bietet die Chance, Nah- und Fernverkehr besser zu verknüpfen und Mobilität effizienter zu gestalten. Dafür brauchen wir eine langfristige Finanzierung und zusätzliche Investitionen in Höhe von 64 Milliarden Euro bis 2030. Gleichzeitig müssen wir die Digitalisierung vorantreiben, insbesondere mit ETCS und digitalen Stellwerken, um die Kapazitäten zu erhöhen und die Zuverlässigkeit zu verbessern. Eine kontinuierliche Erhöhung der Trassenpreisförderung ist entscheidend, um den Schienengüterverkehr attraktiver zu machen. Schließlich darf die Elektrifizierung des Schienennetzes nicht ins Stocken geraten – hier sind gezielte Bundeshilfen notwendig, um den Wandel konsequent voranzutreiben“, so Ingo Wortmann.
Er betont, dass gemeinsame Positionen wichtiger sind denn je: „Ich bedanke mich beim gesamten Präsidium für das in meine Person ausgesprochene Vertrauen. Eine einstimmige Wahl in einem so breit aufgestellten Branchenverband ist immer auch ein Signal der Geschlossenheit. Eine Geschlossenheit, die wir in der jetzigen Phase durch die Neuwahlen im Bund mehr denn je benötigen, um die Stabilität in unserer Branche zu gewährleisten. Dieser Zusammenhalt im Verband ist unabdingbar für den Branchenerfolg. Doch wir müssen auch anerkennen, dass die Voraussetzungen für eine positive Entwicklung für Bus und Bahn in Deutschland schlechter sind, als noch vor wenigen Jahren. Dies gilt es zu ändern!“
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de