22.11.24
Auf der Bahnstrecke zwischen Husum und St. Peter-Ording sind jetzt innovative Akkuzüge im Einsatz und lösen die bisherigen Dieselfahrzeuge ab. Gemeinsam mit geladenen Gästen aus Politik und Verwaltung machten sich Jochen Schulz von der Geschäftsleitung der Nah.SH GmbH sowie Nordbahn-Geschäftsführer Karsten Steinhoff ein Bild von den neuen Fahrzeugen und der modernisierten Infrastruktur. In Husum konnten sich Fahrgäste und geladene Gäste von den Vorzügen der Akkuzüge überzeugen.
Diese bieten nicht nur hohen Komfort, sondern tragen auch wesentlich dazu bei, dass Schleswig-Holstein seine Klimaziele erreicht: Wenn alle der elf vorgesehenen Linien und damit 10,4 Millionen Zugkilometer auf Akkubetrieb umgestellt sind, spart das Land jährlich zehn Millionen Liter Diesel und 26.000 Tonnen CO2 ein. Das Projekt umfasst vierzig Prozent des Bahnverkehrs in Schleswig-Holstein. Der echte Norden springt damit auf Platz 2 im bundesweiten Flächenlandvergleich, was den Elektrifizierungsanteil von Bahnstrecken anbetrifft. 55 neue Akkuzüge hat das Land Schleswig-Holstein dafür beschafft, die bis Ende des Jahres sukzessive zum Einsatz kommen.
Jochen Schulz, Bereichsleiter Infrastruktur bei der Nah.SH: „Zwischen Husum und St. Peter-Ording ist im Vorfeld des Einsatzes der Akkuzüge viel an der Infrastruktur verbessert worden: Die Fahrgäste profitieren jetzt nicht nur von den innovativen Fahrzeugen, sondern auch von acht modernisierten Bahnstationen. Außerdem ermöglichen zwei Oberleitungsinselanlagen (OLIA) den elektrischen Betrieb. Mit dem Start der Akkuzüge auf dieser Strecke haben wir damit einen wirklich wichtigen Meilenstein im Projekt erreicht.“
Die Bahnstationen Kating, Tating, Katharinenheerd, Sandwehle, St. Peter-Süd, Harblek, Tönning und Witzwort sind jetzt barrierefrei erreichbar: Die Bahnsteige wurden erhöht und die Zuwegungen erneuert. Die Stationen haben außerdem größere Wetterschutzhäuschen, Blindenleitsysteme und umfangreichere Informationssysteme bekommen, um die Aufenthaltsqualität für die Fahrgäste zu verbessern. Mehr als die Hälfte der 15 für das Akkuzugprojekt ertüchtigten Bahnstationen befindet sich damit auf dieser Bahnlinie. Es sind zudem Oberleitungsinselanlagen in Husum und Tönning entstanden, damit die Züge Richtung St. Peter-Ording ausreichend laden können.
Die Oberleitungsinselanlage in Husum ist fertiggestellt, an der in Tönning wird noch gearbeitet. Die Akkuzüge sind im Design des Nahverkehrsverbundes in Türkis und Dunkelblau gestaltet. Sie bieten jeweils 123 Sitzplätze je Triebwagen und bis zu 123 Stehplätze. Sie haben Abstellmöglichkeiten für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder. Der Einstieg in die Fahrzeuge ist höhengleich zu den Bahnsteigen und damit barrierefrei. Es gibt komfortable Sitze mit größerem Sitzabstand, WLAN und Steckdosen am Platz. Ein neues Fahrgastinformationssystem soll die Reisenden während der gesamten Strecke auf dem Laufenden halten.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de