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Hochbahn stellt Nachhaltigkeitsbericht vor

22.11.24

Vor rund zwei Jahren haben die Hamburger Hochbahn AG und die Hochbahn U5 Projekt GmbH ihre Pläne für die Reduzierung der CO2-Emissionen beim Bau der U5 vorgestellt. Das Ziel: die Emissionen um siebzig Prozent senken und die U-Bahn damit so umweltschonend wie möglich bauen. Der nun veröffentlichte Nachhaltigkeitsbericht zeigt erste deutliche Erfolge. Statt 2,7 Miollionen Tonnen CO2-Emissionen bei konventioneller Bauweise verringert sich der Wert auf 841.000 Tonnen und spart damit aktuell rund 71 Prozent der beim Bau entstehenden Emissionen ein. Damit konnte das vor zwei Jahren aufgestellte Zielszenario bereits im ersten Jahr knapp übertroffen werden.

Klaus Uphoff, technischer Geschäftsführer U5 GmbH: „Wir freuen uns und sind stolz auf die bisher erzielten Erfolge. Der erste Nachhaltigkeitsbericht belegt nicht nur unsere gute Arbeit, sondern gibt auch unserer Strategie aus 2022 grundsätzlich recht. Durch ständige Optimierungen in der laufenden Planung konnten wir weitere signifikante Mengeneinsparungen erzielen und haben gleichzeitig schon mehr umweltfreundlichen Stahl und Zement im Einsatz, als wir vor zwei Jahren geplant hatten. Wir sind also klar auf Kurs die umweltfreundlichste U-Bahn zu bauen.“

Mit der Reduktionsstrategie für den Bau der U5 gibt es erstmalig eine gesamthafte Strategie zur CO2-Reduktion beim Bau eines Verkehrsinfrastrukturprojektes in Deutschland. Um das Ziel zu erreichen, sind unter anderem maßgebliche Optimierungen beim Materialeinsatz im Bau des ersten U5-Abschnittes vorgenommen worden. So ist auf dem ersten Abschnitt der verpflichtende Einsatz von umweltschonendem Stahl und Zement in die Ausschreibungen und Auftragsvergaben aufgenommen worden.

Das Ergebnis: In den ersten beiden Baulosen wird ab 2024 ausschließlich Bewehrungsstahl mit hohem Recyclinganteil (max. 500kg CO2-äq/t) eingesetzt. Außerdem konnte ein weiterer Teilerfolg erzielt werden: Im Baulos 2 (Startschacht U5 bis Haltestelle Bramfeld) kommt nur noch Bewehrungsstahl mit max. 400 kg CO2-äq/t zum Einsatz und damit schon ein Jahr früher, als die Prognose vor zwei Jahren vorhergesagt hatte.

Robert Henrich, Vorstandsvorsitzender Hochbahn: „Die U5 zeigt eindrucksvoll, dass eine klare Strategie Wirkung zeigt. Mit unserer Zielsetzung, die U5 maximal klimaschonend zu bauen, hat die Hochbahn ein starkes Signal an die Industrie gesandt. Und die hat geliefert. Die U5 hat dazu beigetragen, einen ganz neuen Markt für nachhaltige Baustoffe entstehen zu lassen. Davon werden auch andere Bauprojekte profitieren können.“

Zusätzlich initiiert die U5 GmbH die deutschlandweit erste Zulassung von Stahlfaserbeton-Tübbingen im Bau. Diese enthalten durch ihre spezifische Materialzusammensetzung insgesamt rund ein Drittel weniger Stahl als klassischer Bewehrungsstahl. Die U5 GmbH geht davon aus, dass auf Materialebene sogar noch mehr Potenziale gehoben werden können, die sich im weiteren Verlauf des Projekts positiv auswirken.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de