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19. Mitteldeutscher Omnibustag

27.11.24

Zum 19. Mal fand der Mitteldeutsche Omnibustag, die größte Branchenveranstaltung in Mitteldeutschland, am 13. und 14. November statt. Es brummte und brodelte im H + Hotel in Landsberg bei Halle. Die gesetzlichen Forderungen mit Blick auf die Verkehrs- und Klimawende stellen Hersteller und Betreiber vor größte Herausforderungen. Die Rekordzahl von 170 Mobilitätsexperten aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt traf sich zum Informations- und Erfahrungsaustausch.

Die Vortragsredner und Aussteller zeigten deutlich den Quantensprung der Branche in Sachen Dienstleistung und Technik. Als besondere Anerkennung angesichts des komplexen Strukturwandels der Branche begrüßten die drei Omnibusverbände die Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, Lydia Hüskens (FDP). Nach langer Pause fand erstmals wieder ein Minister den Weg zu dem beliebten Branchentreff.

Die Ministerin erkannte die außerordentlich hohen Investitionen für die gesetzlich geforderte Umstellung der Fahrzeugflotte auf umweltfreundliche Antriebe an, räumte aber gleichzeitig ein, dass diese Mehrkosten nicht von den Ländern, sondern aus Bundesmitteln kommen müssen. Eine Meinung, die die Vertreter des Verbandes Mitteldeutscher Omnibusunternehmen e. V., der Verband der Omnibusunternehmer Sachsen-Anhalt e. V. (VSAO), sowie der Landesverband Sächsischer Omnibus- und Touristikunternehmen e. V. in vollem Maße unterstützen.

Die Kosten für einen Omnibus mit Elektroantrieb sowie die dazu notwendige Infrastruktur und Logistik sind um ein Vielfaches teurer als der bisherige Dieselantrieb und aus den bisher üblichen Betriebsmitteln keinesfalls zu stemmen. Verschärfend kommt hinzu, dass die Förderung für die Anschaffung bereits gesunken ist, obwohl die Kosten dramatisch steigen. „Die Öffentliche Hand ist in der Pflicht, ihren Anteil zur Verkehrs- und Klimawende zu leisten“, unterstreicht Tilman Wagenknecht, Geschäftsführer des Verbandes Mitteldeutscher Omnibusunternehmen, mit Nachdruck.

Ein offenes Ohr fand Ministerin Hüskens auch bei ihren Ausführungen zum Deutschlandticket. Die Politikerin ist ausdrücklich für die Fortsetzung dieses kundenfreundlichen Produkts, das viele Menschen dazu gebracht hat, sich mit dem Öffentlichen Personen Nahverkehr auseinanderzusetzen und auch zu nutzen – wenn auch noch nicht überall in dem Maß wie politisch erhofft. Ebenso wie die ganze Branche sieht sie im Einheitstarif einen Quantensprung für eine zukunftsweisende Mobilität.

Allerdings dürfe das Deutschlandticket nicht weiter verbilligt werden. Vielen Menschen sei nicht klar, dass dieser Tarif in keinster Weise kostendeckend für das aktuelle oder gar ein noch attraktiveres Mobilitätsangebot sei. „Wir wollen und können Menschen mit unseren Bussen umweltfreundlich bewegen, doch die Bürokratie aus Berlin und Brüssel bremst uns immer wieder aus“, fasst Mario König, Vorsitzender des Verbandes Mitteldeutscher Omnibusunternehmen e.V. zusammen.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de