10.12.24
Der Hanauer Hauptbahnhof feiert in diesem Jahr seinen 150. Jahrestag, während er mit zahlreichen bereits laufenden und bevorstehenden Maßnahmen fit für die Zukunft gemacht wird. Optisch wie technisch soll am Bahnhof Hanau eine Aufwertung stattfinden. Bereits jetzt sind Teilarbeiten an der Personenunterführung im vollen Gange, ein neuer Bodenbelag ist bereits vollständig verlegt worden. In einem nächsten Schritt werden nun die Wände aufgewertet: Beleuchtungsunterstützt werden dort hinter Verbundsicherheitsglas verschiedene Motive angebracht, welche die Stadt Hanau repräsentieren.
Auch die Umsetzung der beiden Großprojekte „Nordmainische S-Bahn“ und „Ausbaustrecke Hanau – Gelnhausen“ versprechen perspektivisch eine Verbesserung der Betriebs- und Aufenthaltsqualität am Hanauer Hauptbahnhof. Dank des beschlossenen Strukturkonzepts wird sich auch das Umfeld des Hanauer Hauptbahnhofs in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Nach den Vorstellungen der Stadt soll das Areal rund um den Verkehrsknotenpunkt durch umfassende Neu- und Umbauten zu einem lebens- und liebenswerten Ort, aber auch einem attraktiven Wirtschaftsstandort für kleinere und mittelständische Unternehmen werden.
Unter anderem zeitgemäße Neubauten, gepflegte Freiflächen und möglichst viel Stadtgrün sollen zu einer hohen Aufenthaltsqualität beitragen und das Nebeneinander von Arbeiten und Wohnen ermöglichen. Der ursprünglich als Bahnhof „Hanau-Ost“ errichtete Verkehrsknotenpunkt existiert in diesem Jahr seit 150 Jahren. Dass Hanau überhaupt an die Eisenbahn angeschlossen wurde, geht auf den Status der Stadt im Jahr 1848 zurück, als Hanau die zweitgrößte Stadt des Kurfürstentums Hessens war. Zunächst bestand eine Verbindung zwischen Hanau und Frankfurt, im Juni 1854 wurde diese bereits nach Aschaffenburg erweitert.
Diese Strecke wurde über den heutigen Westbahnhof abgewickelt. Später sollte dann jedoch eine weitere Verbindung entstehen, die von der Stadt Bebra aus über Fulda nach Hanau geplant wurde. Bevor jedoch ein finaler Bahnhof entstand, wurden zunächst zwei provisorisch angelegte Stationen angefahren, diese 1867 und 1872 eröffneten Provisorien wurden als „Bebraer Bahnhof“ bezeichnet. Im Hanauer Volksmund hielt sich der Name „Bebraer Bahnhof“ noch lange Zeit für den neuen „Bahnhof Hanau Ost“.
Ab dem Zeitpunkt der Fertigstellung der Steinheimer Mainbrücke wurde die Eisenbahnverbindung Frankfurt Sachsenhausen – Hanau Ost – Bebra mit 162 Kilometern Streckenlänge am 15. November 1873 eröffnet – zu diesem Zeitpunkt noch mit provisorischer Haltestelle in Hanau. Der bereits bestehende, heutige Westbahnhof eignete sich nicht für die Strecke. Im Jahr 1874 wurde dann der Bahnhof „Hanau Ost“ eröffnet. Erst im Jahr 1927 wurde die Station dann in „Hanau Hauptbahnhof“ umbenannt. Der heutige Zweckbau am Hanauer Hauptbahnhof wurde im Jahr 1966 durch die damalige Bundesbahn eröffnet.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de