19.12.24
Die Berliner Verkehrsbetriebe AöR hat einen Notfahrplan aufgestellt, der im Jahr 2025 zwar ein reduziertes Angebot vorsieht, aber dafür Verlässlichkeit gewährleistet. Oberstes Ziel der BVG AöR ist es, den Fahrgästen in Berlin wieder einen stabilen und verlässlichen ÖPNV zu liefern. Der Vorstand hat dazu letzte Woche sein Stabilitätskonzept vorgestellt. Nach vielen Jahren des Wachstums traten zuletzt die Grenzen der Leistungssteigerungen im System der BVG AöR zu Tage.
Insbesondere Fahrgäste der U-Bahn konnten sich nicht mehr auf das versprochene Angebot verlassen. Überdurchschnittlich viele Fahrten fielen aus, weil die alte Fahrzeugflotte technisch anfällig ist und zeitweise hohe Krankenstände für Engpässe sorgten. Ein in die Jahre gekommenes Informationssystem tat sein Übriges, um die Unzufriedenheit vieler Fahrgäste zu schüren. Auch beim Bus und bei der Straßenbahn machen sich die Wachstumsschmerzen bemerkbar.
Neben dem laufenden Betrieb stellen auch die Elektrifizierung der Busflotte mit den Erfordernissen an neue Betriebshöfe, der Erhalt und die Modernisierung der Infrastruktur sowie die Digitalisierung von Betrieb und Abläufen die BVG AöR vor große Aufgaben.
Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG AöR sowie Interimsvorstand für den Betrieb: „Unsere Fahrgäste können von uns erwarten, dass wir täglich unser Bestes geben. In den kommenden Jahren heißt das vor allem: Voller Einsatz für und voller Fokus auf die Stabilität im täglichen Betrieb. Wichtige Weichen sind dafür bei einigen Themen schon gestellt. In anderen Bereichen gehen wir die Herausforderungen jetzt konsequent an, um ab 2028 auch wieder wachsen zu können.”
Mit dem jetzt vorgestellten Stabilitätskonzept konzentriert sich die BVG auf drei wesentliche Schwerpunkte: Fahrgast, Team BVG und Infrastruktur. Erklärtes Ziel ist es, Schritt für Schritt wieder Zuverlässigkeitswerte von 99 Prozent zu erreichen.
Ute Bonde (CDU), Verkehrssenatorin in Berlin: „Ich freue mich sehr darüber, dass die BVG große Anstrengungen unternimmt, um den Berlinerinnen und Berlinern möglichst bald wieder ein leistungsstarkes, zuverlässiges ÖPNV-Angebot zu liefern. Und ich bin zuversichtlich, dass mit neuen Fahrzeugen auch wieder mehr Stabilität ins System kommt. Wir werden weiterhin unseren Teil dazu beitragen, mit Beschleunigungsmaßnahmen die Attraktivität der Busse und Bahnen in unserer Stadt weiter zu steigern, um immer mehr Menschen zum Umstieg auf die Öffentlichen zu bewegen.“
Die Fahrgäste werden schon kurzfristig von Verbesserungen im Bereich der Fahrgastinformation profitieren. Parallel läuft die grundlegende Erneuerung der Hintergrundsysteme. Seit wenigen Tagen gibt es in allen Bussen bereits Störmeldungen und Umsteigeverbindungen in Echtzeit. 2025 sollen diese Informationen auch im Bereich U-Bahn und ab 2026 bei der Straßenbahn zur Verfügung stehen. Digitale Fahrpläne gibt es seit April 2024 an immer mehr Haltestellen von Bus und Straßenbahn auf dem gesamten Gebiet der Bundeshauptstadt.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de