15.01.25
Der Landesverband Hessen von Pro Bahn fordert deutlich stärkeres Engagement bie der Personalakquise. Bereits seit dem ersten Quartal letzten Jahres gibt es rund um Frankfurt am Main massive Probleme: So sind Stellwerke in der Tagesrandlage oft nicht besetzt oder Züge fallen aus, weil keine Triebfahrzeugführer da sind – wie man es bundesweit kennt. Auch die Informationspolitik über Fahrplanänderungen stelle sich ebenfalls als „katastrophal“ dar.
Angekündigte Zeiträume des eingeschränkten Regionalzugverkehrs in Frankfurt und Hanau hat man verstreichen lassen. Die elektronischen Auskunftsplattformen weisen ab dem Zeitpunkt den eigentlichen Fahrplan aus, welchen der unbedarfte Fahrgast dann auch erwartet. Insiderinnen, Insider und täglich Reisende wissen natürlich, dass vor dem gesellschaftspolitischen Offenbarungseid stehende Bahnwesen wird es auch am nächsten Tag nicht hinbekommen.
Wochen sind im Oktober und Dezember 2024 vergangen, bis dass in den Datenbanken der reduzierte Fahrplan für den verlängerten Zeitraum bereitgestellt wurde. Bekannt ist, dass die Bahnverkehrsunternehmen Veränderungen nur wenige Male in der Woche geänderte Fahrplandaten öffentlich bereitgestellt bekommen. Auch das europäische Fahrplanzentrum, welches diese Bereitstellung verantwortet, ist in der Verantwortung des DB-Konzerns.
Fazit aus all der schleppenden Fahrplaninformation ist, dass selbst in Zeiten der Schreibmaschine und des Pferdes als Verkehrsmittel die interessierte Bevölkerung schneller informiert war als im Bahnwesen Deutschlands der Jahre 2024 und 2025. Pro Bahn Hessen fordert die Deutsche Bahn unmissverständlich auf, unter der Berücksichtigung der gesetzlich notwendigen Einarbeitungszeiten, vorhandenes Personal aus anderen Teilen Deutschlands abzuziehen und in Frankfurt am Main und Hanau einzuarbeiten, so dass ein Vollbetrieb des wichtigsten Schienensektors in Deutschland im Frühling 2025 wieder personalsicher gewährleistet werden kann.
Der Fahrgastverband möchte nicht die eine Stadt gegen die andere ausspielen, auch nicht Stadt gegen Land. Pro Bahn tritt für gleiche Lebensverhältnisse überall ein, von welchen Deutschland weit entfernt ist. Es ist klar, dass sich der herbeigeführte Notstand nicht überall kurzfristig lösen lässt. An den neuralgischen Punkten des bundesweiten Schienennetzes, wie sie u.a. Frankfurt und Hanau erstrangig darstellen, dort muss kurzfristig binnen Wochen bzw. weniger Monate eine Lösung herbeigeführt werden.
Der Bahnnotstand müsse endlich aufgearbeitet werden. Es muss eine Neustrukturierung des Schienenverkehrswesens aufgebaut werden, dass mittelfristig überall diese Missstände nicht mehr vorhanden sind. Der Verband kündigt deutlichen öffentlichen und gesellschaftlichen Protest gegen das „Missmanagement“ des öffentlichen Verkehrswesens, voran der Deutschen Bahn an. Es gelte jetzt, wirksam dafür zu sorgen, dass die Schiene in absehbarer Zeit wieder verlässlich funktioniert.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de