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Neues VRR-Sortiment in Dortmund

24.02.25 (VRR)

In der nächsten Woche ist es soweit: Ab dem 1. März greift das neue Tarifsystem im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Durch die Dominanz des Deutschlandtickets sind zahlreiche andere Angebote im Verbundsortiment obsolet geworden. Allein in Dortmund (rund 600.000 Einwohner) haben die Stadtwerke über 170.000 Deutschlandtickets abgesetzt, dazu kommen die, die über andere Kanäle, etwa bei der DB AG oder über die VRR-App, abgesetzt worden sind. Andere Ticket-Arten haben seit seiner Einführung im Mai 2023 bei den Fahrgästen stark an Bedeutung verloren.

Ulrich Jaeger, Verkehrsvorstand der Dortmunder Stadtwerke DSW21: „Mit der Reform wird die bestehende Tarifstruktur beherzt neugeordnet und nachhaltig vereinfacht. Weniger ist mehr – das ist mit Sicherheit ganz im Sinne unserer Fahrgäste und nach der erfolgreichen Einführung des Deutschlandtickets ein konsequenter weiterer Schritt.“ Es fallen drei Viertel des bisherigen Sortiments komplett weg: Darunter etwa das 48-Stundenticket, das Happy-Hour-Ticket, das Zehner-Ticket, die verschiedenen Flextickets und die Kurzstrecke.

Bei den Zeitkarten entfallen das Youngticket, das Ticket 1000 und das Seniorenangebot Bärenticket. Einzelfahrscheine und das seit über dreißig Jahren etablierte Ticket 2000 bleiben erhalten. Das bundesweit gültige Deutschlandticket und der Luftlinien-Kilometer-Tarif eezy bilden damit das Rückgrat des neuen Sortiments, ergänzt um ein übersichtliches Basisangebot des VRR-Tarifs.  Neben den Änderungen bei den Tickets selbst gibt es auch strukturell tiefgreifende Änderungen.

Die Preisstufen werden von sieben auf drei reduziert: Zukünftig gibt es nur noch eine Preisstufe A für Fahrten innerhalb einer Stadt, eine weitere Preisstufe B für Fahrten bis in die Nachbarstadt oder das direkte Umland sowie die Preisstufe C für die VRR-weite Gültigkeit.

„Das DeutschlandTicket, das im Mai 2023 eingeführt wurde, war ein echter Gamechanger im Nahverkehr“, betont Andrea Engelke, Leiterin Kundenmanagement und Marketing bei den Dortmunder Stadtwerken. „Dieses einfache und preiswerte Angebot wurde von Anfang an außerordentlich gut angenommen. Wir haben derzeit rund 170.000 DeutschlandTickets bei DSW21. Etwa 95 Prozent unserer Stammkundinnen und -kunden sind in diese Produktfamilie gewechselt.“

Gleichzeitig sind die Verkäufe von Tickets für Gelegenheitskunden um ca. 35 Prozent gesunken, weil auch hier zahlreiche Fahrgäste in das preislich attraktive Deutschlandticket abgewandert sind. Nach Einschätzung des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr fahren nach der Tarifreform neunzig Prozent der Kunden günstiger als bislang, wenn sie das für sie passendste Ticket nutzen. Andrea Engelke: „Die Nutzung des Nahverkehrs wird nicht nur für unsere Fahrgäste einfacher, sondern für die allermeisten auch günstiger. Die Dortmunder Stadtwerke rufen Fahrgäste, die derzeit kein Deutschlandticket haben und nun verunsichert sind, dazu auf, sich in den Kundenzentren beraten zu lassen.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de