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Elektrifizierung in Völklingen

26.02.25

Die Völkinger Verkehrsbetriebe GmbH (VVB) aus dem Saarland haben Ende Januar sieben neue Elektrobusse in Betrieb genommen. Die Auslieferung von sechs neuen Solobussen und eines Gelenkbusses von MAN ist die Fortschreibung einer geplanten, vollständigen Umstellung der Völklinger Busflotte: Bis zum Jahr 2031 sollen alle 35 Busse der VVB zu hundert Prozent elektrisch und mit Grünstrom im Linienverkehr unterwegs sein.

Die Elektrifizierung des Fuhrparkes setzte eine langjährige und optimale Planung voraus. Wichtigster Parameter ist neben Reichweite und Verbrauch der Busse vor allem die Instandhaltungstechnologie. Die Tageskilometerleistung der gesamten Busflotte liegt bereits heute an Wochentagen bei ca. 4.100 Kilometer. Davon legen die Völklinger Verkehrsbetriebe mit den E-Bussen, die mit der Inbetriebnahme mehr als ein Drittel der Gesamtflotte ausmachen, bereits heute rund sechzig Prozent der gefahrenen Kilometer (ca. 2.500 Kilometer) an nur einem Tag emissionsfrei zurück.

Damit sind die Vorzeichen für einen erfolgreichen Übergang in die letzte Umsetzungsphase der E-Mobilität bei der VVB durchweg positiv. Ende dieses Monats wird ein Elektrobus auf Sprinterbasis geliefert. Weitere sechs Solo- und ein Gelenkbus vom Hersteller MAN werden Mitte des Jahres eintreffen. Bereits im Sommer 2025 sollen die emissionsfreien Fahrzeuge damit nahe sechzig Prozent der Gesamtflotte ausmachen.

Das Ladekonzept der VVB beruht auf präziser und frühzeitiger Planung. Bereits vor rund zehn Jahren startete das Unternehmen mit der Planung und Testung durch Simulation. Auch um die Ladeinfrastruktur kümmerte sich das Unternehmen selbst. Die VVB profitierten hierbei von der Expertise ihrer Schwestergesellschaft, der Stadtwerke Völklingen Netz GmbH, im Netzausbau und Infrastrukturbetrieb.

Die Völklinger Verkehrsbetriebe setzen von Anbeginn auf Ladevorgänge auf dem eigenen Betriebsgelände. Hierzu wurden in den Jahren 2021 und 2024 Umbauten im Depot vorgenommen. Drei 150 kW Ladegeräte mit je zwei Ladesteckern sowie fünf 180 kW Ladegeräte mit je drei Ladesteckern wurden mittels spezieller Ladestationen unter dem Parkdeck und in der Wagenhalle installiert. Mit einer Zwischenladung im Depot vormittags, nachdem der Schülerverkehr absolviert ist, fahren die nun mittlerweile dreizehn E-Busse bis zum Abend durch, in einigen wenigen Fällen mit einer weiteren Zwischenladung abends.

Das Projekt wird im Rahmen der Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr mit insgesamt 4,2 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de