14.03.25
Im Zusammenhang mit der Krise bei DB Cargo fordert die GDL eine Einstellungsoffensive statt Personalabbau. Aktuell plant man etwa 5.000 Mitarbeiter abzubauen. Cargo-Vorständin Sigrid Nikutta begründete gegenüber MDR aktuell das Vorgehen am Beispiel von DB Cargo Mitteldeutschland mit der „aktuellen Konjunkturflaute“. Die GDL weist darauf hin, dass es schon zu Zeiten besserer Konjunktur nicht besser war.
Katharina Blaumann, Standortleiterin bei DB Cargo in Halle an der Saale, verwies darauf, dass es wegen der GDL keinen Beschäftigungssicherungstarifvertrag gäbe. Dem kontert die GDL: Jeder wisse, dass der Arbeitgeber DB AG das Tarifeinheitsgesetz willkürlich gegen die Beschäftigten anwendet und, politisch motiviert, nunmehr sogar den Arbeitsplatzabbau als Drohgebärde nutzt.
„Die Aussagen der DB Cargo-Verantwortlichen sind so infam wie falsch“, so der GDL-Bundesvorsitzende Mario Reiß. „Eigentlich bräuchten wir keine Beschäftigungssicherung in Tarifverträgen, sondern eine viel größere Einstellungsoffensive. Es herrscht Personalmangel in allen Bereichen und Beschäftigungsgruppen bei Cargo und bei bei allen Eisenbahnverkehrsunternehmen. Cargo wird mit weniger Fachkräften wohl kaum bessere Ergebnisse einfahren und wenn man die Produktion wieder ertüchtigen will, muss man zwingend die erforderlichen Mitarbeiter einstellen.“
Klar ist für die GDL: Die Sanierung darf nicht zu Lasten des Personals gehen, sondern muss über eine grundlegende Konzernumwandlung erfolgen. Im Übrigen sollte die DB endlich damit aufhören, stets der GDL die Schuld für das eigene Missmanagement in die Schuhe zu schieben: „Das ist unsouverän, unglaubwürdig und eines verantwortungsvollen Arbeitgebers unwürdig. Wenn dieses Management weiter Schuldige sucht, ohne die eigenen Fehler einzugestehen, und nicht jetzt endlich handelt, wissen wir, was Ende 2026 die Folge ist“, so Reiß.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de