24.03.25
Trotz nach wie vor schwieriger Rahmenbedingungen sind die Fahrgastzahlen der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) auch 2024 nahezu konstant geblieben. Rund 236,2 Millionen Fahrten wurden im vorigen Jahr mit den Bussen und Bahnen der KVB absolviert. Das bedeutet eine geringfügige Steigerung (0,1 Prozent) im Vergleich zu 2023 mit 235,8 Millionen Fahrgastfahrten.
„Wir sind froh, dass wir in diesem erneut herausfordernden Jahr die Fahrgastzahlen stabil halten konnten“, so KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks. „Wir bedanken uns bei allen Fahrgästen, die uns trotz der Einschränkungen im alltäglichen Betrieb die Treue gehalten haben. Und der Dank gilt in gleichem Maße auch allen Kollegen und Kolleginnen, die mit großem Einsatz Köln im vorigen Jahr mobil gehalten haben. Wir werden weiter mit Hochdruck daran arbeiten, dass wir unseren Fahrgästen wieder die Betriebsqualität bieten können, die sie zu Recht von uns erwarten. Wir sind dabei auf einem guten Weg.“
Sehr positiv hat sich die Zahl der Zeitkarteninhaber entwickelt: Sie stieg von 298.100 auf rund 334.700. Dieser Anstieg ist vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Fahrgäste vom Bartarif oder anderen Zeitkarten auf das Deutschlandticket umgestiegen sind. Mehr als neunzig Prozent der Stammkunden sind inzwischen mit dem Deutschlandticket unterwegs. Ebenso erfreulich ist die Entwicklung bei den Verkehrserlösen: Sie stiegen von 233,4 Millionen in 2023 auf 244,5 Millionen im vorigen Jahr.
Ein wesentlicher Grund dafür war die Tarifanpassung im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS). Die entgangenen Erträge sowie Vertriebsmehrkosten und ähnliche Aufwendungen aus dem vergünstigten Deutschlandticket wurden durch staatliche Zuschüsse in Höhe von 95,9 Millionen Euro ausgeglichen. Nach wie vor angespannt war und ist die Personalsituation im Fahrdienst. Trotz intensiver Recruiting-Anstrengungen – unter anderem mit 25 Bewerberevents für Bus und Bahn – ist es noch nicht gelungen, ausreichend Personal zu gewinnen, um den Fahrplan im Stadtbahn- und Busbereich wie zu Beginn des Jahres 2022 anbieten zu können.
Um den Betrieb zu stabilisieren, wurde Mitte November 2024 der Stadtbahn-Fahrplan noch einmal angepasst. Seitdem ist die Quote der ungeplanten, personalbedingten Fahrtausfälle im Stadtbahnbereich in den letzten beiden Monaten deutlich auf einen Wert von etwa zwei Prozent gesunken. Für den Personalaufbau im Fahrdienst wurden die Fahrschul-Kapazitäten für 2025 noch einmal aufgestockt: Bei der Stadtbahn werden nun sieben Fahrschulen mit insgesamt 210 Plätzen, im Busbereich acht Fahrschulen für insgesamt 140 Teilnehmer angeboten.
Die Probleme bei der Beschaffung von Ersatzteilen und Materialien bestanden und bestehen unverändert, die Auslieferung der neuen Niederflur-Bahnen verzögert sich weiter. Nach Angaben des Herstellers liegt die Verzögerung aktuell bei 33,7 Monaten. Nach jetzigem Stand sollen die Vorserienfahrzeuge der neuen Serie von Mai bis Juli 2026 ausgeliefert werden. Die Inbetriebnahmegenehmigung ist aktuell seitens des Lieferanten für Juni 2027 avisiert.
2024 hat man zudem eine Reihe wichtiger Projekte auf den Weg gebracht: In Porz wurde der erste reine E-Bus-Betriebshofs in NRW eröffnet. Er ist ein Meilenstein auf dem Weg, die Rolle der KVB als der umwelt- und klimafreundliche Mobilitätsdienstleister in Köln und der Region zu stärken – und er wurde beim Mobilitätspreis NRW mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Die E-Bus-Flotte ist inzwischen auf 118 Fahrzeuge gewachsen, insgesamt 19 Buslinien sind auf elektrischen Antrieb umgestellt.
Mit Auslieferung des dreißig Fahrzeuges der Baureihe 5300 (HF6) war die Flotte der neuen Hochflur-Generation komplett. Alle Fahrzeuge verfügen über eine gültige Zulassung für den Stadtbahnbereich in Köln, für die Strecken der HGK und den Zugang ins Bonner Stadtbahnnetz. Sie dürfen damit ohne Einschränkung auf allen Linien eingesetzt werden. Zur Behebung der „Kinderkrankheiten“ war ein Software-Update an den Fahrzeugen erforderlich, das zu einem spürbar stabileren Betrieb geführt hat.
Die Fahrzeuge erfreuen sich großer Beliebtheit beim Fahrpersonal und bei den Fahrgästen. Die Erfolgsgeschichte des KVB-Rades setzte sich mit dem Rekord von 4,5 Millionen Ausleihen (2023: 3,6 Millionen) fort. Das Stationsnetz wurde auf 170 Stationen erweitert. Rund 68.000 Kunden haben sich neu registriert. Seit 2021 haben sich 218.000 neue Nutzer angemeldet; lediglich 4.100 Personen haben ihr Konto abgemeldet, etwa aufgrund von Wegzügen.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de