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LNVG: Ersatzverkehr auf dem RE-Kreuz

24.03.25

Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) hat zusammen mit DB Regio AG und Alstom Transport Deutschland mbH ein Ersatzkonzept für das Expresskreuz Bremen/Niedersachsen ab Dezember 2025 entwickelt. Damit wird der Zugverkehr auf den Linien RE1 (Hannover – Bremen – Oldenburg – Norddeich Mole), RE8 (Hannover – Bremen – Bremerhaven-Lehe) und RE9 (Osnabrück – Bremen – Bremerhaven-Lehe) auch ab Dezember 2025 gewährleistet. Alle Fahrten können angeboten werden, allerdings zum Teil mit weniger Sitzplätzen.

Eigentlich sollen auf dem Expresskreuz bereits seit Dezember 2024 34 neue Doppelstockzüge rollen. Aufgrund von Lieferverzögerungen beim Hersteller Alstom war es lange fraglich, wie der Betrieb auf dem Expresskreuz trotz fehlender Neufahrzeuge gesichert werden kann. Ein erstes Ersatzkonzept gilt bis Dezember 2025, nun konnte eine Lösung erarbeitet werden, die den Betrieb bis zur Bereitstellung der neuen Doppelstocktriebzüge sichert.

LNVG-Geschäftsführerin Carmen Schwabl betont: „Dieses Konzept ist leider eine Übergangslösung mit Komforteinschränkungen für die Fahrgäste, es gibt nicht für alle Linien Ersatzzüge mit genügend Plätzen. Alstom muss unbedingt ab März 2026 die ersten 20 neuen Züge liefern, damit sie ab Sommer eingesetzt werden können. Im Sinne der täglich 40.000 Fahrgäste wollen wir endlich das fahren können, was wir bestellt haben.“ Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) hatte Alstom aufgefordert, an Lösungen zu arbeiten.

Lies sagt nun mit Blick auf das Konzept: „Ich habe gerade in den jüngsten Wochen engagierte Kolleginnen und Kollegen von DB Regio, Alstom und LNVG gesehen, die gemeinsam alles darangesetzt haben, die Auswirkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Allerdings – die Vorgeschichte zeigt auch: Die Bahnindustrie muss noch mehr die Bedürfnisse der Kunden und der Fahrgäste in den Blick nehmen. Wir brauchen eine neue Verlässlichkeit bei Lieferterminen, und wir müssen weiter daran arbeiten, den reibungslosen Betrieb sicherzustellen, um die Fahrgäste zuverlässig ans Ziel zu bringen. Deshalb ist das Ersatzkonzept ein wichtiger Zwischenschritt – nicht weniger, aber mit Blick auf die Lieferverzögerungen bei Alstom auch nicht mehr.“

Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der DB AG für die Länder Niedersachen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein sagt: „Im Schulterschluss mit dem Land und der LNVG haben wir alle Anstrengungen unternommen, unseren Fahrgästen das bestmögliche Fahrzeugkonzept als Zwischenlösung anzubieten. Dieses entspricht nicht unseren Qualitätsansprüchen und wird sowohl für unsere Fahrgäste als auch für unsere Mitarbeitenden herausfordernd. Wir hoffen nun auf eine baldige Lieferung der Züge.“ Tim Dawidowsky, Präsident der Region Zentral- und Nordeuropa bei Alstom, sagt: „Wir danken der LNVG und der DB Regio für die konstruktive Zusammenarbeit und bedauern, dass ein Übergangskonzept notwendig wurde.“

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de