24.03.25
Die Deutsche Bahn kommt beim Wiederaufbau des durch die Flut 2021 völlig zerstörten 14 Kilometer langen Abschnitts der Ahrtalbahn zwischen Walporzheim und Ahrbrück gut voran. Zu den Arbeiten gehört auch die Sanierung von fünf Tunneln, die die Experten für die Elektrifizierung vorbereiten. Die Bauwerke liegen alle auf einem kurzen Abschnitt zwischen Rech und Altenahr. Hier haben die Fachleute in den vergangenen Monaten Hänge und das Gelände rund um die Tunnelbauwerke gesichert.
Mit Fräsen und durch gezielte Sprengungen haben sie die Röhren aufgeweitet, um Platz für die künftigen Oberleitungen zu schaffen. An anderen Stellen gelingt dies, indem die Bautrupps die Tunnelsohle um achtzig Zentimeter tiefer legen. In vier Tunneln hat zudem der Einbau von neuen Innenschalen begonnen, danach folgt der Gleisbau und die Installation der Oberleitungen. Zum Jahresende sollen die Voraussetzungen geschaffen ein, damit die Züge an der Ahr umweltfreundlich mit Strom statt Diesel unterwegs sein können.
Der Saffenburger Tunnel befindet sich zwischen Mayschoß und Rech. Für den Eisenbahnverkehr wurde auch vor der Flut die südliche, 219 Meter lange, Röhre des Tunnels genutzt. Hier haben die Experten im vergangenen Jahr den Felsen und die steilen Hänge gesichert sowie die Portale zurückgebaut und den Tunnel aufgeweitet. Aktuell sind sie dabei, die gesamte Tunnelröhre mit einer neuen Innenschale zu versehen.
Durch die nördliche 235 Meter lange Röhre führt der Ahr-Radweg. Der 384 Meter lange Laacher Tunnel, der hinter Mayschoß liegt, war historisch für zwei Gleise ausgelegt. Er bekommt eine neue Innenschale und die Tunnelsohle wandert um achtzig Zentimeter nach unten. Das gleiche Verfahren wenden die Tunnelbauer auch bei dem 156 Meter langen Reimerzhover Tunnel und dem 89 Meter langen Krähardt-Tunnel an.
Die Arbeiten am Krähardt- und Reimerzhover Tunnel sind weitestgehend abgeschlossen. Im Laacher Tunnel sind die Fachkräfte noch voll im Bauprozess. Den 66 Meter langen Engelsley-Tunnel, unterhalb von Altenahr und der Ruine der Burg Are, haben die Fachleute – wie auch den Saffenburger Tunnel – bergmännisch aufgeweitet. Hier erfolgt in den nächsten Schritten eine neue Abdichtung und im Anschluss die neue Innenschale. Für zuverlässigeren und ökologischen Verkehr elektrifiziert die DB die Strecke zusammen mit dem Wiederaufbau und stattet sie mit moderner Leit- und Sicherungstechnik aus.
Damit wird eine wesentliche Grundlage für einen Zwanzig-Minuten-Verkehrstakt auf der Strecke geschaffen. Die DB gestaltet die Infrastruktur so, dass sie künftig widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen ist. Dazu gehören Brückenkonstruktionen ohne Pfeiler im Fließquerschnitt der Ahr, die bei einem potenziellen Hochwasser möglichst wenig Angriffsfläche bieten. Der Wiederaufbau und die Elektrifizierung der Ahrstrecke zahlen auf das Programm S3 zur strukturellen Sanierung des DB-Konzerns ein, das auf mehrere Jahre geplant ist.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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Quelle: Zughalt.de