Jobportal für die Bahnbranche & ÖPNV

VRR: S 6 vor der Wiederinbetriebnahme

14.04.25

Die Linie S6 im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) soll voraussichtlich zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember wieder in Betrieb gehen können. Nachdem das zuständige Eisenbahnbundesamt Mitte März die Plangenehmigung zur Durchführung der Hangsicherungsarbeiten erteilt hat und somit Baurecht vorliegt, arbeitet die Deutsche Bahn mit Hochdruck an den Vorbereitungen für die Durchführung der Bauarbeiten. So konnte aufgrund der umfangreichen Vorbereitungen bereits jetzt die Ausschreibung gestartet werden. Die Vergabe soll bis Ende April erfolgen.

Anfang des letzten Jahres hatte ein Felsbruch auf der S-Bahnstrecke der S 6 bei Ratingen-Hösel die Schieneninfrastruktur massiv beschädigt. Die enormen Kräfte hatten nicht nur den kompletten Oberbau – bestehend aus Schienen, Schotter und Schwellen – auf rund 400 Metern zerstört, sondern auch enorme Schäden unterhalb des Bahndamms angerichtet. Die so genannte Stützwand, die der Sicherung der Strecke dient, hatte sich verschoben und muss von Grund auf erneuert werden.

„Die frühzeitige Beendigung der Baumaßnahme ist eine gute Nachricht. Insbesondere für alle Fahrgäste, die täglich die S 6 nutzen. Wir wissen, dass wir ihnen mit dem Schienenersatzverkehr viel zugemutet haben. Daher bedanken wir uns bei den Mitarbeitenden der Deutschen Bahn, die sich intensiv dafür einsetzen, dass der Betrieb noch in diesem Jahr wieder aufgenommen werden kann,“ so der Vorstandssprecher des VRR, Oliver Wittke.

Die Linie S 6 führt von Essen aus an der Villa Hügel vorbei durch Ratingen in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf. Sie sichert die Anbindung des Kreises Mettmann über die Schiene sowohl Richtung Essen als auch Richtung Düsseldorf.

Die Planer der DB AG haben ein detailliertes Sanierungs- und Sicherungskonzept: Die neue Stützwand wird auf einer Länge von rund fünfzig Metern installiert. Um sie im Hinblick auf zukünftige Starkwetterereignisse resistenter und robuster zu bauen, wird sie aus massiven Bohrpfählen bestehen, die bis zu zehn Meter tief im Boden verankert sind. Zusätzlich setzt die DB auf 10.000 Quadratmetern auch weitere Hangsicherungsmaßnahmen um: Mit Hilfe von Bodenverankerungen sowie Auffangnetzen soll das Gestein bei zukünftigen Hangbewegungen aufgefangen werden und damit Schäden an der Strecke vermieden werden.

Vom 30. Juni bis zum 30. November finden unabhängig von der Hangsicherung weitere umfangreiche Arbeiten zwischen Düsseldorf-Derendorf und dem Essener Hauptbahnhof statt unter anderem an Leit- und Sicherungstechnik, Gleisen, Bahnübergängen und Weichen. Diese Arbeiten wurden seitens der DB InfraGo bewusst vorgezogen und finden zeitgleich zu den Hangsicherungsarbeiten statt, um die Auswirkungen auf unsere Kunden zu bündeln und gesamthaft zu minimieren. Hierüber und die Auswirkungen auf die Kunden informiert die DB AG die betroffenen Fahrgäste noch rechtzeitig über die bekannten Auskunftsmedien.

Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
Siegfriedstr. 24a
58453 Witten
Quelle: Zughalt.de