23.04.25
Im Rahmen der Verbandsversammlung des rheinland-pfälzischen Zweckverbandes Süd letzte Woche in Neustadt an der Weinstraße konnten für zahlreiche Zukunftsprojekte die Weichen gestellt werden. Verbandsvorsteher Landrat Dietmar Seefeldt (CDU) aus dem Landkreis Südliche Weinstraße und Verbandsdirektor Michael Heilmann konnten zahlreiche Einzelprojekte vorstellen. So konnten zwei weitere Ergebnisse von Nutzen-Kostenuntersuchungen zur Reaktivierung von Bahnstrecken abgeschlossen und vorgestellt werden.
Die Untersuchung der derzeit nur saisonal befahrenen Wieslauterbahn ergab bezüglich der Prüfung des volkswirtschaftlichen Nutzens eines täglichen Betriebs ein ebenso positives Ergebnis wie die Verlängerung von Zügen der in Hessen und im nördlichen Rheinland-Pfalz liegenden Aartalbahn bis nach Mainz. Für die Glantalbahn zwischen Lauterecken und Staudernheim konnte nach einer Überarbeitung es Betriebsprogramms ein aktualisierter, höherer Nutzen-Kosten-Indikator als bislang ermittelt errechnet werden.
Damit steigt für die nordpfälzische Strecke die Chance, im bevorstehenden Reaktivierungsranking des Landes eine gute Ausgangsposition für die weiteren Schritte zu erzielen. Damit haben vier Strecken im Bereich des Verbandes die für weitere Untersuchungen wichtige Nutzen-Kosten-Schwelle von 1,0 überschritten. Für die Hunsrückquerbahn zwischen Langenlonsheim, Simmern und Büchenbeuren (Flugplatz/Hahn) muss die Untersuchung zurückgestellt werden, weil für die Strecke aufgrund des aktuell laufenden Sanierungsprogramms nicht ermittelt werden kann, wie hoch der zusätzliche Aufwand zur Ertüchtigung der Infrastruktur für einen täglichen SPNV ist.
Hierfür wird der ZÖPNV Süd, in Abstimmung dem Partnerverband SPNV Nord und dem Klimaschutz- und Mobilitätsministerium, nach Abschluss der Sanierung der DB InfraGo, eine ingenieurtechnische Untersuchung beauftragen. Um den Grundstein für einen künftigen Ausbau des Schienennahverkehrs in Rheinhessen zu legen, hat der Verband die Planung mehrerer Zukunftsprojekte beauftragt. So werden die Untersuchungen für die Beseitigung eines eingleisigen Nadelöhrs südlich des Bahnhofs Bingen ebenso fortgeführt, wie die Studien zur Kapazitätsverbesserung des Bahnhofs Mainz.
Parallel dazu werden für insgesamt neun neue Stationen Nutzen-Kosten-Untersuchungen erstellt, bzw. die konkreten Planungen fortgeführt, um die entsprechenden Zuschüsse aus Bundes- oder Landesmitteln beantragen zu können. Daneben wird ein möglicher abschnittsweiser zweigleisiger Ausbau der wichtigen Bahnstrecke Mainz – Alzey untersucht, um die Betriebsqualität und die Fahrpläne verbessern zu können. Parallel dazu werden schon jetzt konkrete Überlegungen angestellt, wie in rund zehn Jahren der Zugbetrieb auf elektrische Fahrzeuge umgestellt werden kann. Dabei werden die Vollelektrifizierung und der Betrieb mit Akkutriebzügen gleichberechtigt überprüft.
Stefan Hennigfeld
Redaktioneller Leiter
Zughalt e.V.
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58453 Witten
Quelle: Zughalt.de